KATJA DOUBEK: "LEXIKON DER ATTENTATE"

Auch weniger gewaltige Attentate als die barbarischen Flugzeuganschläge auf World Trade Center und Pentagon in den USA am 11. September haben die Weltgeschichte bewegt, erschüttert, ihr häufig sogar eine neue Richtung gegeben. Katja Doubeks "Lexikon der Attentate" listet die berühmtesten, brutalsten und heimtückischsten auf, vergisst in der gut recherchierten Sammlung aber auch nicht jene Geschichtsgrößen, denen kein Attentäter beikommen konnte.

Der Ermordung Caesars folgte zum Beispiel die Kaiser-Diktatur, ohne den Mord an John F. Kennedy hätte es den Vietnam-Krieg vermutlich niemals in dieser Länge und Grausamkeit gegeben. Der wohl folgenreichste Mordanschlag aber war bis auf den heutigen Tag jener auf Franz Ferdinand, Erzherzog von Österreich, in Sarajewo, denn er löste den 1. Weltkrieg aus. Andere Attentate wiederum hätten das Schicksal ganzer Nationen ändern können, wenn sie gelungen wären, denkt man an die Versuche, Hitler oder Castro zu beseitigen.

Natürlich waren die Mächtigen der Welt besonders häufig Ziel jener Idealisten, Fanatiker, Geltungsbedürftigen oder von Verschwörern gedungenen Mörder. Eine Reihe von US-Präsidenten traf es, gleich dreimal ist der Name Gandhi unter den berühmten Opfern vertreten (Mahatma, Indira, Rajiv) und auch in Deutschland gab es politische Mordanschläge nicht erst gegen Schäuble und Lafontaine. Doch während bei einer Berühmtheit wie Ex-Beatle John Lennon der Auftritt eines Irren sofort tödlich endete, schlugen gegen den mächtigen Charles de Gaulle sage und schreibe 31 Attentatsversuche fehl und er starb friedlich mit 80 Jahren im Fernsehsessel.