F.K. WAECHTER: "DIE SCHÖPFUNG"

Der schier unerschöpfliche Friedrich Karl Waechter hat die Schöpfungsgeschichte neu erfunden! Folgerichtig heißt sein neuestes Bilderbuch für Erwachsene (aber auch für Kinder) schlicht "Die Schöpfung".

Da lernen wir ein wunderliches Kerlchen mit Schlabberhosen, Fliege und Zylinderhut kennen, das zumeist mit altklugem Kinderblick grantig oder staunend in die Welt schaut. Sofern die überhaupt schon besteht, denn: "Am Anfang war Tohuwabohu - und Suppe" steht da über der großformatigen Seite. Missgelaunt löffelt diese Comic-Figur von Schöpfer die Suppe erst einmal aus. Gewissermaßen mit dem Schöpflöffel. Bis selbst im großen Teller Leere herrscht.

Was aber macht das verwegene Kerlchen nun mit all dem Nichts? Hose runter und nach Art des Männeken-Piss füllt er den Teller wieder. Und siehe es ward das Meer. Emsig "macht" er weiter und erneut wird die Verrichtung zum Schöpfungsakt. Bis er endlich aus einem Klumpen Erde auch sein Ebenbild schafft und ihm seinen Odem einbläst. "Das war schön wie ich", stellt er fest.

Allerdings hat das mit dem Ebenbild nicht so ganz geklappt, denn das Ergebnis ist Eva und nicht Adam. Überhaupt staunt der kleine Schöpfer, was er da so alles "gemacht" hat. Und es liegt eine große Zärtlichkeit in den letzten Bildern, die nicht einmal mehr die knappen, punktsicheren Sätze der vorherigen Seiten brauchen.