THARIOT: EXODUS 9414 - DER
DUNKELSTE TAG
Im Jahr 2720 wurden zwei gigantische Siedlungsraumschiffe ins Weltall entsandt. An Bord
der USS London waren Dr. Jazmin Harper, die Tochter des genialen Visionärs
und Erbauers der Schiffe, sowie der Ingenieur Denis Jagberg nach etlichen schweren
Zwischenfällen die letzten wachen Offiziere an Bord. Und dann erwies sich die Navigation
als so fehlerhaft, dass das ferne Alderamin-System nicht gefunden wurde.
Diese abenteuerlichen Ereignisse wie auch die Geschehnisse vor der Entsendung der
Raumschiffe waren der hinreißened ausgetüftelte und rasant vorwärtstreibende Inhalt des
Sci-Fi-Thrillers Exodus 2727 Die letzte Arche. Nun hat Autor Thariot
den zweiten Teil der Geschichte unter dem Titel Exodus 9414 Der dunkelste
Tag vorgelegt. Jaz Harper, Denis Jagberg und Mutter, die große KI an
Bord, haben größte Probleme mit der einzig verbliebenen Option: der Heimkehr zum
Heimatplaneten Erde.
Doch nun gibt es auch die Ebene des zur selben Zeit gestarteten Schwesterschiffes
USS Boston2. Ebenfalls 41 Kilometer lang und mit einer Fracht von drei Millionen
eingefrorenen menschlichen Embrionen, ist hier Jazmin Harpers Bruder Maximilian an Bord.
Der Physiker ist ein solch genialer Navigator, dass die USS Boston dank seiner
hochkomplexen Neuberechnungen tatsächlich den Zielplaneten Cygnus erreicht, wenn auch mit
200 Jahren Zeitverzögerung.
Um so heftiger ist die Enttäuschung, als sie nicht nur schon Menschen auf dem
erdähnlichen Planeten vorfinden, sondern auch noch quasi als Feinde empfangen werden. Im
Übrigen erfährt auch Maximilian erst unterwegs, dass er wie Jazmin kein
richtiger Mensch sondern ein organischer Androide mit binärem Bewusstsein
ist. Um ihr Überleben aber müssen beide Geschwister durch Lichtjhare getrennt kämpfen.
Auf einer dritten Handlungsebene tritt im Übrigen auf der alten Erde im Jahr 3075 die
Historikerin Isabella auf wie in Teil 1 die Vorbereitungen des Missionsstarts
durchaus kein Füllwerk sondern sinnvolle Ergänzung. Wie ohnehin auch diese Fortsetzung
die atembraubende Spannung bis zum hochdramatischen Finale hochhält. Auch die neu
hinzugekommenen Charaktere sind echte Bereicherungen, aber auch weitere wissenschaftliche
Aspekte wie Raumdilatation, Raumkrümmung und die Frage nach der ethischen Einordnung von
Androiden bereichern diesen Thriller in hohem Maße.
Fazit: ein erneutes Meisterwerk des Genres, dessen packendes Lesevergüngen allerdings um
so größer ist, wenn man zuvor Exodus 2727gelesen hat.
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