ROSIE SANDERS: „ROSEN“


Einen passenderen Vornamen konnte Großbritanniens größte Blumenmalerin gar nicht haben: Rosie Sanders. Wenn sie sich jedoch mit der Königin der Blumen einlässt, tut sie das mit einer entscheidenden Vorgabe: die makellosen Exemplare auf dem Höhepunkt ihrer Blüte finden kein sonderliches Interesse der vielfach ausgezeichneten Künstlerin.
Wenn sie sich unter dem Titel „Rosen. Meisterin der Blumenkunst“ dennoch dieser Gattung widmet, dann auf ihre sehr eigene Weise, nämlich jenen Exemplaren, die ihre Glanzzeit bereits sichtbar hinter sich haben. Das Verblühen und Verwelken stehen sogar explizit im Mittelpunkt und man kann sagen: Rosie Sanders gibt diesen Rosen statt funkelnder Schönheit gewissermaßen Persönlichkeit von verletzlicher Grazie und Vergänglichkeit.
In der Regel vergrößert sie ihre ebenso filigranen wie farbtrunkenen Aquarellgemälde bis zum Zehnfachen der echten Blüten. Die äußerst genauen Details wie die Form- und Farbgebung fesseln den Betrachter. 44 Porträts hat die Künstlerin so geschaffen und jedem Namen gegeben, unter denen sie ihre Stimmung beim Fertigen des Kunstwerks, wie „Morning Light“, „Secrets to tell“ oder „Enigma“. Bis auf eine Rose waren es übrigens sämtlich Rosen aus ihrem eigenen Garten in Devon.
Eingeleitet wird der Prachtband ebenso sinnvoll wie stilecht mit einer Abhandlung der Gartenbuchautorin Jane McMorland Hunter. Unter dem Titel „Eine kleine Geschichte der Rose“ geht sie auf ihre Herkunft, ihre Verbreitung, ihre Nutzung als Symbol und vieles mehr ein. Fazit: ein schwelgerisch schönes Kunstbuch für Freunde der Rosen wie auch der Aquarellmalerei.

# Rosie Sanders: Rosen. Meisterin der Blumenkunst (aus dem Englischen von Heike Schlatterer); 144 Seiten, div. Farbige Abb., Großformat; Elisabeth Sandmann Verlag, München; € 38

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS) 

Dieses Buch bei Amazon.de bestellen.


Kennziffer: So 506 - © Wolfgang A. Niemann - www.Buchrezensionen-Online.de