VALERIA MANFERTO de FABIANIS
(Hrsg.): JOHN LENNON
80 Jahre alt wäre John Lennon diesem Okober geworden, doch durch die schändliche Tat
eines Geistesgestörten war ihm nur die Hälfte vergönnt. Wer anlässlich dieses
besonderen Geburtstags noch einmal ganz intensiv und vor allem optisch in die einzigartige
Vita des genialen Künstlers vertiefen möchte, dem sei die von Valeria Manferto de
Fabianis herausgebrachte Bildbiografie unter dem schlichten Titel John Lennon
empfohlen.
Seine Witwe Yoko Lennon lieferte das Vorwort und der Musikjournalist John Blaney
präsentiert einen kompakten Lebenslauf des Jungen aus Liverpool, der sich einmal in
seiner hintersinnigen Art harmlos charakterisierte: Ich war ein netter, properer
Vorstandjunge. Aus dem bekanntlich ein legendärer Musiker, Komponist, Autor,
Performer, Friedensaktivist und noch vieles mehr wurde.
Die Fülle der qualitativ hochklassigen Fotos reicht von einigen Kinder- und Jugendbildern
bis zu jenen Aufnahmen, auf denen Yoko selten fehlen durfte. Eine wirklich Bildfotografie
ist der opulente Band aber schon wegen der Gewichtung der Lebensphasen nicht.
Hervorragende, überwiegend schwarzweiße Fotos der von Lennon einst gegründeten Beatles
aus deren Frühzeit, Weltruhm und den Jahren des Abgesangs machen den größten Teil des
Bildbandes aus.
Aus der Spätzeit der zehnjährigen Bandgeschichte kommen dann zahlreiche Aufnahmen mit
Yoko und den spektakulären Friedensaktionen hinzu. Doch gerade jene zehn Jahre, die
gesamten 70er, die aus der Beatles-Legende Lennon den Mythos und die Ikone Lennon
entstehen ließen, kommen mit ganzen 33 Seiten des umfangreichen Buches aus. Auch die
bieten grandiose Aufnahmen zu etlichen prägenden Ereignissen, doch hier hätte man sich
mehr gewünscht, zumal einige dieser bewegten Jahre gänzlich ohne fotografische
Erwähnung bleiben.
Fazit: ein großartiges Fotobuch zu einem genialen, viel zu früh verstorbenen
Multitalent, das allerdings wegen der erwähnten Beschränkungen nicht mehr als eine
willkommene Ergänzung zum Thema John Lennon sein kann.
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