TIMM/GRAF LUCKNER: GÄRTEN AUF
SYLT
Die Insel Sylt hat viele Liebhaber, doch Gartenidylle vermutet man hier weniger. Welch in
Irrtum das ist, stellt der Landschaftsarchitekt Ulrich Timm mit seinem opulenten Bildband
Gärten auf Sylt: Verborgene Paradiese des Nordens unter Beweis.
25 davon hat er besucht und mit ihm der renommierte Landschaftsfotograf Ferdinand Graf
Luckner. Schon das Cover macht da Lust auf Nordseelandschaft der besonderen Art. Fünf
verschiedene Arten von Gärten werden eingehend dargestellt und jede hat ihren besonderen
Charme wie die Gärten mit Seeblick mit dem endlosen Horizont.
Die große Weite biteten aber auch die naturnah gehaltenen Gärten, denen Stadtgärten
gegenüberstehen. Doch auch moderne, oft geradezu streng wirkende Anlagen findet man
ebenso wie die ganz traditionellen. Von allen aber erfährt der Leser viel von den Ideen
ihrer Besitzer dahinter. Sie blieben zwar anonym, doch ihre Geschichten breiten sie gerne
aus.
Eingangs gibt es ein Vorwiort von Johannes King, Koch des Jahres 2019, der seine Künste
im Söl'ring Hof in Rantum ausübt und gerade auch die nicht so sichtbaren
Schönheiten der idyllischen Insel schätzt. Hinsichtlich der Geschichten der Gärten auf
Sylt stimmt die Denkmalpflegerin Traute Meyer auf eine eindrucksvolle Entdeckungsreise
ein.
Ohnehin werden nicht nur einfach Gärten für sich allein gezeigt, vielmehr schaffen der
Landschaftsarchitekt und der Fotograf ein Gesamtbild, zu dem auch die Menschen, die
Insellandschaft und inmitten die typischen Sylter Häuser gehören. Und natürlich gibt es
eine Fundgrube von Anregungen durch allerlei gärtnerische Tipps und Konzepte.
Das Alles prunkt dabei nicht mit zuweilen der überschäumende Blütenpracht des Südens,
vermittelt vielmehr die norddeutsch zurückhaltende Besinnlichkeit mit viel Weite im
Blick. Fazit: ein erlesenes Gartenbuch der besonderen Art.
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