EOIN COLFER: DIE
FOWL-ZWILLINGE"
Gute Nachrichten für die riesige Fan-Gemeinde der irischen Familie Fowl, die mit der
intelligenten Ader für Kriminelles. Serienheld Artemis Fowl befindet sich zwar auf dem
Weg zum Mars und wird auf Jahre fort sein, aber er hat Brüder!
Und mit denen startet Autor Eoin Colfer nun eine neue Abenteuerserie. Der Titel des
Auftaktbandes lautet Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger. Die
Jungen leben auf Dawkey Island, dem Familiensitz der Fowls. Derzeit ganz allein, aber
bestens bewacht vom elektronischen Nanny-System und mächtig gelangweilt.
Die Zwillinge sind elf Jahre alt und keine eineiigen sondern sehr verschieden. Myles ist
ein Ordnungsfanatiker mit einem IQ von 170, während der animalisch wilde und sehr
chaotische Beckett ein Faible für die Natur hat und versucht, mit Tieren zu
kommunizieren. Mit der Langeweile ist es sehr plötzlich vorbei, als sich ein Zwergtroll
aus dem Boden der Insel ins Freie quält.
Genau auf einen solchen hat Lord Teddy Bleedham-Drye schon gelauert, denn er ist bereits
150 Jahre alt und immer auf der Jagd nach weiteren Quellen des ewigen Lebens. Angeblich
ist das Gift eines solchen Trolls dafür das richtige Elixier. Weil die Zwillinge den
Troll gefunden haben und beschützen wollen, nimmt Lord Teddy einfach alle drei gefangen.
Was erstens die Langeweile der Zwillinge schlagartig beendet und zweitens zu einem
aberwitzigen Abenteuer führt.
Mit ihren überragenden Talenten machen Myles und Beckett dem bösartigen und völlig
skrupellosen Lord zwar das Abernten des Trollgiftes schwer, doch der Alte hat
auch allerhand drauf. Aber es gibt noch weitere Mitspieler in diesem rasanten Reigen, so
Lazuli Heitz, Politistin einer Spezialeinheit und insofern nicht ganz von dieser Welt, als
sie zu 42 Prozent eine Elfe ist und fliegen kann.
Außerdem mengt da eine sehr wehrhafte Nonne mit, Schwester Jeromina Ramos de Zarate,
Agentin der Geheimorganisation ACRONYM, mit sehr undurchsichtigen Absichten. Was sich
zwischen all diesen schrägen Typen abspielt, ist intelligent, absurd, witzig und voller
Action und Situationskomik mit manch blasierten Dialogen.
Fazit: bei aller Brillanz eines Artemis Fowl diese beiden Brüder muss man einfach
gern haben und vielleicht machen sie deshalb noch mehr Vergnügen als er. Und die jungen
Leser ab etwa 12 dürfen sich auf weitere Abenteuer freuen.
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