CANDICE FOX: REDEMPTION
POINT
Ted Conkaffey war Polizist, hatte Frau und Kind und ein gutes Leben. Bis ein
unglücklicher Zufall ihn als vermeintlichen Kinderschänder völlig aus der Bahn warf.
Nur mangels Beweisen auf freiem Fuß, blieb ihm die aufgeputschte Öffentlichkeit
gnadenlos auf den Fersen.
Damals flüchtete er von Sydney in das im entlegenen Norden gelegene Städtchen Crimson
Lake, das dann auch dem Thriller von Candice Fox den Titel gab. Als kaputter Typ selbst in
seiner Bruchbude nicht von massiven Anfeindungen verschont, hatte er sich mit Amanda
Pharell zusammengetan.
Die schrille Elfe mit der knallharten Attitüde hatte als Teenager acht Jahre wegen Mordes
abgesessen und konnte als selbständige Detektivin einen einschlägig erfahrenen
Mitarbeiter gut gebrauchen. Nach haarigen Ermittlungen und einem rauen Zusammenraufen
steht nun im zweiten Roman um die Beiden unter dem Titel Redemption Point für
Amanda ein mysteriöser Fall an. Für den hat sie ausgerechnet Pip Sweeney angeheuert,
eine junge, noch etwas naive Beamtin der hiesigen Polizei. Es geht um einen Doppelmord,
begangen an Aushilfskräften einer verrufenen Kneipe.
Ich-Erzähler Ted bekommt derweil ein viel größeres, sehr persönliches Problem, denn
plötzlich überfällt ihn Dale Bingley im eigenen Haus. Der noch immer tobende Vater der
kleinen Claire, die Ted missbraucht und fast umgebracht haben soll, will eigenhändig
Rache nehmen. Während Ted viel einstecken muss, bis er Bingley von weiteren Angriffen
abbringen kann, mischt auch noch der Gangster Khalid Farah mit, der offenbar seine eigenen
Gründe hat, tätig zu werden.
Teds größte Sorge bei der Jagd nach dem Kinderschänder ist jetzt, diesen selbst zu
finden und vor Gericht zu bringen, denn er braucht für eine echte Rehabilitation dessen
Geständnis. In beiden Handlungssträngen geht es nun ebenso rasant wie actionreich und
brutal zu und auch die exzentrische, aber hartgesottene Amanda muss verdammt viel
einstecken.
Durchzogen wird dieser packende Thriller dabei von obskuren Tagebucheinschüben eben jenes
schwer Gestörten, der die noch kindliche Claire seinerzeit tatsächlich verschleppt und
missbraucht hat. Mehr jedoch sei von dem erneut sehr spannenden aber auch explizit rüden
und gewalttätigen Geschehen nicht verraten. Es ist allerdings zu empfehlen, Crimson
Lake bereits gelesen zu haben, um hier in den vollen Genuss des durchaus komplexen
Romans zu kommen.
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