LUKAS HARTMANN: „DIE MAGISCHE
ZAHNSPANGE“
Bei manchen Kindern ist eine Zahnspange ein notwendiges Übel. Der gerade zwölfjährige
Tobi aber fühlt sich dennoch arg belämmert, dass seine Pubertät von vornherein von so
etwa Lästigem geprägt sein soll. Schließlich hat er als mittelmäßiger Schüler und
mittleres Geschwisterkind ohnehin genug Handicaps zu verkraften.
Bis er sein blaues Wunder mit dem Ding im Mund erlebt und davon erzählt der Schweizer
Erfolgsautor Lukas Hartmann mit seinem Kinderbuch „Die magische Zahnspange“.
Angeblich handelt es sich um eine Spezialanfertigung, flüstert ihm seine Kieferorthopäde
Dr. Letrou zu, mit Hightech ausgestattet und so. Doch dann tut sich tatsächlich etwas mit
dem Ding, das Tobi erst einmal ganz toll findet.
Das Ding im Mund sendet ihm Botschaften zu und zwar immer genau im richtigen Moment. Die
Hauptstadt von Madagaskar, das Gewicht eines Regenwurms oder eines Flusspferdes –
jede Antwort kommt so schnell in seinem Kopf an, dass er umgehend zum Superschüler mit
lexikalischem Wissen wird. Und selbst beim Fußball wird Tobi unversehens spitze, denn die
Spangenstimme gibt ihm quasi wie ein unsichtbarer Trainer stets den richtigen Spielzug
vor.
Lustig? Das schon, aber eine doch sehr vordergründig didaktische Geschichte, um Kindern
Zahnspangen schmackhaft zu machen. Oder? Eben nicht, denn bald schon werden Tobi die
Stimmen immer unheimlicher. Obendrein blinkt und leuchtet die Zahnspange und er hört
sogar Gesprächsfetzen in seinem Mund. Und Tobi wird auch misstrauisch, weil bei Dr.
Letrou ein Mitarbeiter mitgewirkt hat, der ihm irgendwie bekannt vorkommt.
Ist das nicht der neue Assistent seines Vaters? Und der arbeitet als Programmierer an hoch
sensiblen Sicherheitssystemen einiger Banken. Umgehend tut sich hier eine spannende
Geschichte auf, in der es um üble Machenschaften und ein ganz dickes kriminelles Ding
gehen soll. Für Tobi entwickelt sich das bald immer brenzliger und seine einzige
Vertraute ist Klassenkameradin Viola. Gemeinsam vertrauen sich sich schließlich ihrer
Klassenlehrerin Frau Bodenheimer an. Doch Dr. Letrou scheint sie zu kennen und überhaupt
– wem können Tobi und Viola wirklich noch trauen?
Mehr sei nicht verraten von dieser raffinierten Geschichte, die mit immer neuen
Überraschungen aufwartet. Hinzu kommen herrliche Charaktere, die das Alles zu einem
tollen Lesespaß für junge Leser ab 12 Jahre machen.
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