ANGELIKA NIESTRATH/ANDREAS HÜGING:
„ROKI“
Als der neunjährige Paul nach Hause kommt, sieht er schon von weitem, dass es in Mutters
Kiosk wieder einen Stromausfall gibt. Das muss doch wohl etwas mit dem seltsamen
Wissenschaftler Adam Batomil zu tun haben, der im Hinterhof eine kleine Werkstatt bezogen
hat.
Schließlich wagt sich Paul dort hinein und entdeckt ein aufregendes Geheimnis. Und damit
beginnt auch der Kinderroman „ROKI“, dem die Autoren Angelika Niestrath und
Andreas Hüging den schönen Untertitel „Mein Freund mit Herz und Schraube“
gegeben haben. Tatsächlich hat der etwas schusselige Professor den ersten selbstlernenden
Roboter gebaut und Paul erlebt das drollige Blechkerlchen, wie es mit rasender
Geschwindigkeit lernt und immer pfiffiger wird.
Ganz schnell werden Paul und Roki, wie er diesen Mischling aus Roboter und Kind nennt,
richtige Freunde und der Kleine macht unheimlich viel Spaß. Er ist nicht nur ein
wandelndes Lexikon, das jede Information aufsaugt, und er kann schneller rechnen als jeder
Durchschnittscomputer – er kann sogar lachen und rülpsen. Obwohl ihm das gar nicht
einprogrammiert worden ist.
Ein bisschen wirkt er auf Paul wie der Pinocchio aus alten Zeiten. Mit einem gravierenden
Unterschied; er kann nicht lügen, stattdessen muss alles ganz logisch sein, sonst
quietscht er sein fröhliches „Pijub!“ dazwischen. Ein stetig neuer Gag sind im
Übrigen die Angriffe von Paul Kater „Pendler“ auf Roki, bei denen der freche
Vierbeiner jedes mal den Kürzeren zieht.
Das Alles macht zwar sehr viel Spaß, der Professor aber hat eine große Sorge: Roki ist
so einzigartig, dass er unbedingt geheimgehalten werden muss. So gibt es zum Beispiel
einen skrupellosen Konkurrenten, den Professor Ludek Neklapil, der um jeden Preis der Welt
die Baupläne für die sensationelle Erfindung an sich bringen will.
Dummerweise ist Roki allerdings ungeheuer neugierig und will ständig Neues in sein
Computerhirn füttern. Prompt büxt er aus und vergnügt sich als erstes im Zoo. Dort
sorgt er für allerhand Verwirrung, bis es ihn plötzlich erwischt: bei den Pinguinen sind
zwei dabei, die in Wirklichkeit verkleidete Entführer sind, die für Professor Neklapil
arbeiten. Nun wird es richtig verrückt, denn Roki hat schließlich so seine speziellen
Fähigkeiten und die Entführer haben umgehend einen Heidenärger am Hals.
Mehr soll hier nicht verraten werden, denn dieser intelligente Spaß mit seinen herrlichen
Figuren und den witzigen Illustrationen von Nikolai Renger ist hinreißend bunt und
spannend. Und vielleicht dürfen sich die kleinen Leser ab etwa 7 Jahre ja auch weitere
Abenteuer von Paul und Roki freuen?!
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