JUDITH ROSSELL: „STELLA
MONTGOMERY UND DIE BEDAUERLICHE VERWANDLUNG DES MR FILBERT“
Eine gelungene Mischung aus Krimi, Fantasy und dem Leben im späten Viktorianischen
Zeitalter in England präsentiert Erfolgsautorin Judith Rossell mit ihrem Kinderroman
„Stella Montgomery und die bedauerliche Verwandlung des Mr Filbert“, der in
ihrer australischen Heimat bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.
Stella ist Waise und muss zufrieden sein, dass sie bei ihren verschrobenen alten Tanten
Ernesta, Augusta und Regula leben darf. Die Drei behandeln sie wie strenge Gouvernanten,
aber immerhin wohnen sie im altehrwürdigen „Hotel Majestic“ auf einem hohen
Felsen über dem Städtchen Withering-by-Sea. Während die Tanten das hier sprudelnde
ekelhafte Heilwasser gegen Altersbeschwerden genießen, bleiben Stella nur kleine
Fluchten.
Zum Beispiel zu dem alten vergammelten Atlas, den sie aus dem Müll gefischt und im
Wintergarten versteckt hat, um darin auf Fantasiereisen zu gehen. Eines Nachts jedoch wird
sie dabei Zeugin, wie der freundliche alte Gentleman Mister Filbert heimlich ein kleines
Päckchen in einem Blumentopf vergräbt. Und alsbald wird dieser nette Mensch von einem
neuen Gast, dem unheimlichen Professor Stark und seinen ebenfalls sehr unangenehmen
Begleitern umgebracht.
Stella aber buddelt das Päckchen aus und nimmt es an sich. Bald erfährt sie einerseits,
dass darin ein kleines verkorktes Fläschchen ist, das etwas Silbriges enthält und
entsetzlich kalt ist. Andererseits wird ihr schnell klar, dass der „Professor“
mit dem gelblichen Gesicht und den grünen Brillengläsern dieses Fläschchen um jeden
Preis in seine Hände bekommen will. Und dass der bösartige Kerl, der zwar ein Magier
ist, aber nur einer mit Tricksereien, sich von dem Inhalt besondere Kräfte verspricht.
Und Stella deshalb entführt.
Nur mit Hilfe des Ballettmädchens Gerti und dem armen Ben, einem braven Burschen, den der
Professor immer wieder zur Hellseherei durch Tintomanie zwingt, kann sich Stella aus einer
gruseligen alten Burgruine befreien. Und dann trifft sie auf den Bühnenmagier Mr Capelli,
der sich als freundlich und hilfreich erweist. Trotzdem kommt es zu einem offenen
dramatischen Kampf zwischen Stella und dem Professor.
Mehr soll davon nicht verraten werden, denn das Alles ist hochspannend und mit manchen
Geheimnissen gespickt. Besonders interessant ist dabei auch das spezielle Ambiente dieser
Zeit der Pferdekutschen und der Gaslaternen, in der die Geschichte spielt und in der ein
Mädchen wie Stella wenig zu lachen hat. Und es gibt gute Nachrichten für die garantiert
begeisterten jungen Leser ab 10 Jahre: weitere Abenteuer mit Stella Montgomery sind in
Vorbereitung.
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