OTFRIED PREUßLER: DER RÄUBER
HOTZENPLOTZ UND DIE MONDRAKETE
Hurra, es gibt eine neue Geschichte um den Räuber Hotzenplotz! Sein Erfinder Otfried
Preußler (1923-2013) hatte zwar den dritten Band von 1973 als endgültig letzte
Kasperlgeschichte angekündigt, doch nun gibt es Neues über den tolpatschigen Kerl.
Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete lautet der Titel und tatsächlich
beruht die Geschichte nicht auf einem vergessenen Buchmanuskript. Schon 1967 hatte der
Kinderbuchautor die Geschichte als kleines Bühnenstück fürs Kasperletheater
geschrieben. Es ist quasi eine Fortsetzung nach dem ersten Band von 1962, der einfach
Der Räuber Hotzenplotz hieß.
Gerade ist der in Wirklichkeit ziemlich harmlose Bösewicht aus dem Gefängnis
ausgebrochen. Wachtmeister Dimpflmoser war bekanntlich auch nicht schlauer als
Hotzenplotz. Im Gegensatz zu Kasperl und Seppel, die ihm auch hier wieder eine Falle
stellen. Diesmal aber nicht mit einer falschen Goldkiste sondern mit einer aus Kartons
gebastelten Rakete.
Mit der wollen sie das Silber vom Mond holen, wie sie ganz nah an
Hotzenplotzens täglichem Räuberarbeitsplatz im Wald unüberhörbar laut erzählen.
Prompt fällt der Dummkopf darauf herein und landet nach lustigem Hin und Her wieder da,
wo er hingehört: im Gefängnis.
Susanne Preußler-Bitsch, die Tochter des Autors, hatte dieses kleine Stück, das nur aus
Dialogen und Regieanweisungen für ein Kasperlestück bestand, durch Zufall in der
Hinterlassenschaft des Autors gefunden. Gemeinsam mit dem Verlag war man sich sofort
einig: das muss Hotzenplotz-Buch Nummer 4 werden. So setzte sie es in eine Geschichtenform
um, die den drei bekannten bekannten Bänden entspricht.
Alle Figuren sind auch hier dabei und wie immer beginnt und endet es bei der Großmutter.
Auch bei den Illustrationen blieb man den millionenfach verkauften Hotzenplotz-Bänden
treu. Thorsten Saleina gab den neuen Bildern viel Frische, behielt aber die damaligen
Vorbilder von Zeichner F. J. Tripp im Blick. Fazit: ein wunderbares Geschenk an alle
Freunde dieser kauzigen Kinderbuchfigur, auf echtem Material Preußlers beruhend und ganz
in seinem Sinne aufgearbeitet.
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