CLAUS VASKE: GUSTAV, ALTER
SCHWEDE
Wo ist der Haken? Das ist der Eingangssatz und die berechtigte etwas bange
Frage, als die Baumanns nach langer Suche ihr Traumhaus finden, die alte Burg Rotthoven
nahe Bonn. Aber ist der Schnäppchenpreis nicht wirklich verdächtig?
Egal, das Anwesen ist so wunderbar, dass Ich-Erzählerin Saskia, ihr Gatte Achim und die
Kinder Kim und Lukas freudig einziehen. Jeder hat da seine Träume: der Zehnjährige will
endlich eine Playstation, die pubertär pampige Tochter ein Pferd in genau der Garage, in
die sich der Vater einen Oldtimer träumt. Und die 39-jährige Saskia hofft endlich auf
ein wieder etwas intensiveres Eheleben.
Dann aber gibt es erste nächtliche Verdachtsmomente: es klimpert im Weinkeller, der
Bierkasten leert sich seltsam flott und wer futtert Saskias Stinkekäse weg?! Es ist der
Vierhundertjährige, der aus dem Keller steigt und sein Unwesen treibt. Gustaf,
alter Schwede um genauer zu sein, jüngster Roman des versierten TV-Gagschreibers
Claus Vaske, der hier einmal mehr zwergfellerschütternd aufdreht.
Gustav ist seit 411 Jahren tot, spielt mit seinem Kopf Jojo und sieht im Musketier-Aufzug
einzigartig aus. Und er ist eine Frohnatur und Charmeur, der die Baumanns nun hinreißend
in aberwitzige Turbulenzen bringt. Aber der trinkfreudige Hausgeist sorgt obendrein für
manche kauzigen Richtigstellungen mit seinen gelispelten Sprüchen. Außer mit spritzigen
Dialogen unterhält dieser ebenso leichtfüßige wie gewitzte Spaß auch mit viel Action
und es taucht schließlich sogar noch eine adäquate geisterhafte Partnerin für den alten
Zausel auf.
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