STEPHANIE TROMLY: DIGBY
#02
Digby #01, diese irrsinnige Teenagerkriminalkomödie von Stephanie Tromly, kam
auch bei den Kritikern derartig gut an, dass sie sogar mit dem Leipziger Lesekompass
2017 für Jugendromane ausgezeichnet wurde. Und nun hat sich die Vermutung am Ende
des Buchs bestätigt: es geht weiter mit Digby und Zoe!
Digby #02 Zu cool zum Sterben lautet der Titel. Für die inzwischen
17-jährige Zoe hat sich das Leben in River Heights allmählich normalisiert und den
verwirrenden Kuss Digbys zum Abschied hat sie schon deshalb verdrängt, weil sie in den
fünf Monaten seither nichts mehr von ihm gehört hat. Stattdessen hat sie sogar zwei
lockere Freundinnen an der Schule gefunden.
Doch selbst Sloane, die arrogante Schulprinzessin aus reichem Hause, hat ihre Einstellung
völlig geändert. Vielleicht auch, weil Zoe jetzt ihren ersten Freund hat und dieser
Austin ein echter Mädchenschwarm ist, wenngleich auch etwas langweilig. Dann aber platzt
plötzlich Digby wieder in die Ruhe, frech, überheblich, provozierend und charmant wie
gewohnt.
In der zur Manie gewordenen Suche nach seiner als Vierjährige über Nacht aus dem
Elternhaus entführte Schwester Sally hat er eine neue, vage Spur gefunden, die hierher
führt. Natürlich setzt der geniale Schlacks auf Zoes Hilfe, wobei die Ich-Erzählerin
Eifersucht zwischen ihm und Austin spürt. Andererseits hat Digby sich kein bisschen
geändert: wo er ist, gibt es unweigerlich Chaos.
Bevor sie jedoch bei den Recherchen weiterkommen, gibt es auch an der Schule heikle
Situationen bis hin zu einem rabiaten Kampf gegen Drogenhändler. Da führt eine
verrückte Szene zur nächsten und Digby setzt im Notfall auf das Prinzip: Wenn eine
Situation schlimm ist, mach sie einfach noch schlimmer. Und da finden die Beiden
ebenso clevere wie oft auch anarchische Hilfe nicht nur im alten Freund Henry, Quarterback
der Schulmannschaft, und in dem kleinwüchsigen Schul-Nerd Felix. Mit einer Neigung zu
drastischen Aktionen mischt auch die hitzige Sloane mit und auch für sie beschwört das
manch gefährliche Lage herauf.
Überhaupt haben sich neben den hinreißenden Charakteren Digby und Zoe weitere Figuren
stark entwickelt. Das ohnehin abgedrehte Geschehen nimmt gegen Ende jedoch noch ganz
andere Dimensionen an, als Digby auf aberwitzige Verdachtsmomente bezüglich Sallys
Verschwinden stößt. Der Cliffhanger, mit dem Digby #02 dann endet, lässt
ahnen, dass der Abschlussband deshalb zum handfesten Thriller werden könnte.
Für diesen Band aber bleibt zu sagen, dass er mindestens so brillant geraten ist wie der
Auftakt. Auch hier funkeln die Dialoge zwischen Digby und Zoe und herrliche
Situationskomik gibt es ebenfalls immer wieder. Fazit: eine perfekte Mischung aus
Hochspannung und cleverem Witz, die nicht nur junge Leser ab etwa 15 begeistern wird.
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