TOM LLEWELLYN: „TICK TACK TOT“


Seth ist 16 Jahre alt und lebt mit seiner etwas flippigen Mutter allein in bescheidenen Verhältnissen. Doch er kommt ganz gut klar und verdient sich durch kleine Jobs etwas Geld hinzu. Besonders gern macht er Botengänge für Mister Nadel, einen altmodischen Urhmacher, in dessen Werkstatt er sich schon als kleiner Junge wohlgefühlt hat.
Als Seth nun eine alte Standuhr bei der Familie Lear im besten Viertel von Tacoma, Washington, abholen soll, erlebt er das erste von zwei schicksalhaften Ereignissen innerhalb kürzester Zeit. Azura Lear, seine gleichaltrige Schulkameradin, zeigt ihm offen ihre Sympathien. Ein Traum von einem Mädchen, aber Ich-Erzähler Seth ist klar, dass sie in einer anderen Welt lebt.
Azura lässt allerdings nicht locker und damit beginnt auch Tom Llewellyns Jugendroman „Tick Tack Tot“. Doch statt dass sich nun eine Liebesgeschichte entfaltet, wirft ein ganz anderes Ereignis Seth plötzlich aus der Bahn: seine Mutter, die zu einem ihrer nächtlichen Putzjobs fahren wollte, wird tot in ihrem Jeep aufgefunden. Schnell wird klar, dass die Ursache Gift war, doch die Polizei hat Wichtigeres zu tun, als mit Nachdruck den Mord an einer Putzfrau zu untersuchen.
Das lässt Seth nicht ruhen und trotz der Warnungen der Polizei, sich rauszuhalten, versucht er selbst hinter das Rätsel dieses Verbrechens zu kommen. Unverhofft steht ihm Azura dabei zur Seite, wodurch nun aber beide in höchste Gefahr geraten. Und nachdem zuvor schon Azuras früherer Freund Seth rabiat mitteilen wollte, dass er die Finger von „seinem Mädchen“ lassen soll, bekommen die Beiden es jetzt mit einem der übelsten Jugendkriminellen der Stadt zu tun.
Dieser „King“ George ist zwar nur ein Jahr älter aber ein bulliger Schlägertyp ohne Hemmungen. Wobei nicht einmal recht klar wird, wer oder was ihn bis zu mörderischen Attacken antreibt. Unerwartet erweisen sich einige gute Bekannte als bessere Freunde, als Seth je gedacht hätte, insbesondere Mutters zeitweiliger Partner ChooChoo. Doch selbst als Seth schließlich Miss Irene findet, einer der Arbeitgeberinnen seiner Mutter, die sich als Hauptverdächtige versteckt hielt, hilft das vorerst nicht weiter.
Gradlinig und mit einigem herben Sarkasmus treibt die Geschichte voran und auch als Seth schließlich dem Rätsel hinter dem Verbrechen auf die Spur kommt, bleibt es spannend. Fazit: ein schnörkellos spannender und absolut filmreifer Krimi für Teenager.

# Tom Llewellyn: Tick Tack Tot (aus dem Amerikanischen von Nina Scheweling); 222 Seiten, Klappenbroschur; Thienemann Verlag, Stuttgart; € 12,99

 
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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