DAVID WALLIAMS:
TERROR-TANTCHEN
Als Stella Saxby erwacht, liegt sie völlig einbandagiert in ihrem Bett im familieneigenen
Schloss Saxby Hall. Wie ihre Tante Alberta ihr erklärt, sind ihre Eltern bei einem
Autounfall umgekommen und nur sie hat mit vielen Knochenbrüchen überlebt und bis jetzt
im Koma gelegen.
Damit beginnt der neue Kinderroman von David Walliams und der Titel heißt aus gutem Grund
Terror-Tantchen. Genau das ist Tante Alberta nämlich und das viel, viel
schlimmer, als Stella ahnt. Schon als Kind war sie voller Gemeinheiten und auch jetzt ist
es ganz und gar gelogen, was sie Stella weismachen will. Sie hat die knapp 13-Jährige in
Wirklichkeit gefangen gesetzt, weil die als Schlosserbin nun Lady Saxby ist.
Das Schloss aber soll sie Tantchen überschreiben und danach das will man lieber
nicht wissen. Doch es gelingt Stella sich zu befreien. Leider nur für kurze Zeit, denn
Tantchen ist nicht nur teuflisch schlau und erfinderisch, sie hat außerdem ein
furchtbares Haustier zur Hilfe: Wagner, den riesigen Bayerischen Berg-Uhu. Stellas
einziger Freund dagegen ist der uralte Butler Gibbon, so taub und tüdelig, dass er sogar
eine Topfblume als Gast begrüßt.
Bis Tantchen Stella wieder einfängt und in den Kohlenkeller sperrt. Dort lernt das
verzweifelte Mächen nun einen jungenhaften Geist kennen, den einstigen Schornsteinfeger
mit dem schönen Namen Ruß. Mit ihm kann sie erneut fliehen und immer wilder werden die
Verfolgungsjagden, bei denen Stella erkennen muss, dass Tantchen nicht nur bösartig und
gierig sondern sogar eine Mörderin ist. Der angebliche Unfall hatte mit dem Gift zu tun,
den Tantchen ihnen in den Tee getan hatte.
Stella hatte das bittere Getränk gegen jedes gute Benehmen heimlich fortgeschüttet und
nur deshalb überlebt. Ob und wie sie nun aber Tantchen Alberta und dem Riesen-Uhu
entkommt, soll hier nicht verraten werden. Auf jeden Fall ist das bis zum wilden Finale
ebenso spannend wie verrückt und überkandidelt. Viel zu lachen gibt es aber auch in der
gesamten turbulenten Geschichte und dafür sorgen zusätzlich die vielen schrägen
Schwarzweiß-Illustrationen von Tony Ross.
Fazit: ein herrlicher Spaß mit hinreißenden Wendungen, der nicht nur junge Leser ab etwa
12 begeistern wird.
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