DAVID WALLIAMS:
GANGSTA-OMA
Ben ist wirklich zu bedauern, denn welcher Elfjährige findet es schon witzig, wenn ihn
seine spießigen Eltern jeden Freitag zur Oma abschieben, die zwar nett aber auch
reichlich langweilig ist?! Außerdem gibt es immer nur Kohlsuppe bei ihr und statt
Fernsehen zu gucken muss er Scrabble mit ihr spielen.
Weil Vater und Mutter freitags immer entweder ihre doofe Tanzshow sehen müssen oder sogar
selbst Tanzen gehen, ist er also Oma ausgeliefert, die in altmodischen Klamotten
herumläuft und gern vor sich hinfurzt. Bis er eine riesengroße Überraschung erlebt und
davon erzählt der britische Erfolgsautor David Walliams in seiner schrägen Komödie
Gangsta-Oma.
Als Ben eines Abends einen Schoko-Keks aus der Dose im Küchenregal stibitzen will,
entdeckt er darin stattdessen etwas Unfassbares: haufenweise Diamanten, Armbänder,
Halsketten und dergleichen. Nun beobachtet er Oma heimlich und - ertappt die alte Dame in
Tarnanzug und Maske beim Versuch, in ein Juweliergeschäft einzubrechen. Und Oma gesteht
Ben, dass sie früher als berühmt-berüchtigte Schwarze Katze so manches
erfolgreiches Ding gedreht hat.
Da ist die schrullige Alte also ganz und gar nicht langweilig und sie überrascht Ben
sogar mit einer verwegenen Idee. Als letzten großen Coup würde sie gern die Kronjuwelen
der Königin aus der Schatzkammer im Tower klauen. Ben ist Feuer und Flamme und durch sein
etwas seltsames Hobby er liest mit Eifer regelmäßig die Fachzeitschrift
Klempner-Woche - weiß er sogar einen Weg, um ans Ziel zu gelangen, denn in
dem weltberühmten Gemäuer gibt es alte, verrostete Abflussrohre.
Da steigt Oma schließlich wie Ben in einen Neoprenanzug und beide setzen Taucherbrillen
und Schnorchel auf. Im Gepäck haben sie Schokokuchen mit Schlafmittel darin für die
überall im Tower herumwuselnden Beefeater, die altmodisch kostümierten Wachen. Und man
glaubt es kaum, aber die beiden seltsamen Gauner schaffen es bis zum Schatz. Wo sie
allerdings auf ein sehr ungewöhnliches Hindernis stoßen.
Mehr aber sei sei hier nicht verraten, denn das Ganze steckt ja nicht nur voller
schwarzhumoriger Ideen und Überraschungen, die Geschichte ist auch noch überaus
spannend. Zum großen Lesevergnügen nicht nur für junge Leser ab etwa 10 Jahre tragen
außerdem die witzigen Illustrationen von Tony Ross bei.
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