CARLA BUCKLEY:
MONDSCHEINJUNGE
Als Tyler Lattimore seinen 14. Geburtstag feiert, läuft das ziemlich anders ab als bei
seinen Altersgenossen, denn er leidet unter einem Gen-Defekt. Sonnenlicht und andere
UV-Strahlung würde ihm Höllenqualen bereiten und könnte ihn sogar umbringen.
Xeroderma Pigmentosum heißt die seltene Krankheit und damit ist Tyler ein sogenannter
Mondscheinjunge. Und so heißt auch der Titel des psychologischen
Spannungsromans, den die US-Autorin Carla Buckley um den Jungen und ganz spezielles
Schicksal geschrieben hat. Seit sie früh die Diagnose erhielt, sorgt seine Mutter
hingebungsvoll aber auch mit strenger Autorität für ihn bis hin zu allerlei besonderen
Verhaltensmaßnahmen selbst in der Nachbarschaft.
Ein Lichtblick in seinem isolierten Schattendasein wird dann einne Kamera, Mit der streift
Tyler nachts durch die Dunkelheit und fotografiert alles und jeden. Wobei er durchaus
mitbekommt, dass so mancher der Nachbarn seine Probleme oder auch Geheimnisse hat. Vieles
versteht er auch gar nicht, weil er dafür viel zu sehr vom normalen Leben abgeschottet
ist.
Um so mehr rührt es ihn auf, als Amy verschwindet, ein elfjähriges Nachbarmädchen.
Nicht nur für ihn bedeutet das Aufruhr und das noch mehr, als die Kleine schließlich tot
in einem nahen Gewässer gefunden wird. In seinen eigenwilligen Ermittlungen stößt er
sich vor allem an dem in letzter Zeit immer seltsamer gewordenen Verhalten seiner
Schwester Melissa.
Mit ihren 16 Jahren ist sie ohnehin schon zunehmend zu einem Querkopf geworden, der
öfters Alkohol trinkt und sich mit fragwürdigen Freunden trifft. Tyler findet nun auch
noch auffällige Anhaltspunkte und fürchtet immer mehr, Melissa könnte etwas mit Amys
Tod zu tun haben.
Doch die Wahrheit stellt sich als noch schlimmer heraus und macht diesen Roman endgültig
zu einem fesselnden Roman, bei dem die teils außergewöhnlichen Charaktere und ihr
Beziehungsgeflecht die Spannung heraufbeschwören und nicht etwa mögliche kriminelle
Aspekte.
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