JAMES RILEY: „WELTENSPRINGER“


Nach einer nervig langweiligen Mathe-Stunde passiert es: Owen erwischt seine Mitschülerin Bethany, wie sie erst spurlos verschwindet und später aus einem Buch wieder herausklettert. Sie kann tatsächlich in jedes Buch und dessen Geschichte stiegen. Das ist nicht nur völlig verrückt, es führt auch direkt in ein absolut aufregendes Abenteuer.
Davon erzählt Erfolgsautor James Riley in seinem rasanten Kinderbuch „Weltenspringer“. Als solche dringt Bethany ständig in neue Bücher ein, denn sie ist auf der Suche nach ihrem Vater. Der hatte an ihrem fünften Geburtstag sie und ihre Freunde mit in Grimms Märchen genommen, war darin selbst aber verloren gegangen.
Der gelangweilte Owen, selbst ein intensiver Bücherwurm, findet das unheimlich abgefahren und es gelingt ihm, Bethany dazu zu erpressen, ihn in die Bücher mitzunehmen. Er liest leidenschaftlich gern die Serie über „Kiel Gnomenfuß“, die noch verwegener und abenteuerlicher ist als Harry Potter. In der letzten Folge hatte es allerdings Probleme gegeben, bei denen Owen seinem Helden nur zu gern helfen würde.
Genau davor aber hat Bethany eindringlich gewarnt: niemals, wirklich niemals in das Geschehen im Buch eingreifen. Sonst wird man Teil der Geschichte und die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Buchwelt könnten gefährlich durcheinandergeraten. Ohnehin tun sich der leichtsinnige Owen und die eher grummelige Bethany ganz schön schwer miteinander, bis sie schließlich doch noch gemeinsam durch Dick und Dünn gehen.
Und das, obwohl Owen ihre dringende Warnung locker in den Wind schlägt, weil doch Magister, der Mentor von Kiel Gnomenfuß, beim Kampf der Welt Magisterium gegen die Welt Quanterium in schwere Gefahr gerät. Owen lernt auch den Halbroboter Charm und noch einige andere kauzige Gesellen kennen, vor allem aber – er ändert die Geschichte! Dabei hat er nicht mit dem neuen fiesen Hauptgegner gerechnet und plötzlich stehen die Welten derartig kopf, dass es scheinbar kaum noch eine Rettung gibt.
Das Ende der wilden Achterbahnfahrt an Abenteuern sei hier nicht verraten, auf jeden Fall ist Hochspannung aber auch viel intelligenter Witz angesagt. James Riley erzählt die fantasiesprühende Geschichte um wahre Bücherliebhaber mal aus Owens, mal aus Bethanys Perspektive. Bei aller Aufregung gibt es auch allerlei komische Situationen und herzerfrischende Dialoge.
Fazit: ein großartige Spaß nicht nur für junge Leser ab 10 Jahre und obendrein ganz und gar filmreif.

# James Riley: Weltenspringer (aus dem Amerikanischen von Gabriele Haefs); 380 Seiten; Planet! Verlag, Stuttgart; € 14,99

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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