PETER MAYLE: EINE KORSISCHE
GAUNEREI
Peter Mayle, berühmt für die herrlichen Bücher über seine Wahlheimat, die Provence
samt deren genießerische Lebensart, legt nun ein neues Abenteuer seines Rechtsanwalts Sam
Levitt und dessen schöner Freundin Elena Morales vor.
Eine korsische Gaunerei lautet der Titel und bei der sind der detektivisch
begabte Levitt und seine Partnerin die raffinierten Drahtzieher. Am Anfang jedoch setht
Francis Reboul, der in seinem luxuriösen Anwesen über der Bucht von Marseille auf den
Besuch seiner kalifornischen Freunde wartet. Da taucht eine pompöse Luxusyacht auf, kommt
reichlich nah ans Ufer und der Bord-Hubschrauber überfliegt Rebouls Terrasse mit
klickenden Kameras.
Dahinter steckt der russische Oligarch Oleg Vronsky, Eigner der Yacht Caspian
Queen und auf der Suche nach der finalen Erfüllung seiner Immobilienträume. Was er
haben will, bekommt er auch. Bei Rebouls Palais du Pharo gibt es nur einen
dicken Haken: der ist selbst so reich und so begeistert von seinem Immobilienjuwel aus
napoleonischer Zeit, dass er einen Verkauf nicht einmal erwägt, egal für welchen Preis.
Vronsky nimmt so etwas nicht hin und schaltet erstmal den berüchtigten Immobilienhai
Vicomte de Pertuis bürgerlich schlicht Vincent Schwarz ein und rückt
Reboul auch auf andere, dreistere Art auf den Pelz. Als er auch noch die korsische Mafia
mobilisiert, heckt Levitt einen cleveren Plan aus, um seinen Freund aus der immer
gefährlicher werdenden Bredouille zu befreien.
Ob und wie der ausgeht, sei hier nicht verraten. Aber Mayle legt das Augenmerk ohnehin
mehr auf Stil und Eleganz als auf blutrünstige Action aus. Und natürlich darf man sich
in seiner typischen süffisanten Prosa auf viel mediterrane Lebensart einschließlich
Luxus und exquisite kulinarische Ausflüge freuen. Fazit: ein Gute-Laune-Krimi, der sich
bestens als Bettlektüre eignet und zugleich unweigerlich Appetit auf die Cote d'Azur und
Korsika macht.
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