INBALI ISERLES: „FOXCRAFT – DIE MAGIE DER FÜCHSE“


Mit „Foxcraft – Die Magie der Füchse“ hat die israelische Kinderbuchautorin Inbali Iserles den fulminanten Auftakt zu einer vielversprechenden Tier-Fantasy-Trilogie vorgelegt. In den Mittelpunkt stellt sie dabei die junge Füchsin Isla als Ich-Erzählerin.
Deren Jugendidylle ist mit einem Schlag zerstört, als sie von einem kleinen Futterausflug heimkehrt und die gesamte Familie bis auf Bruder Pirie ermordet vorfindet. Die Übeltäter waren offenbar ebenfalls Füchse und es ist ein erstes Rätsel, was sie dazu getrieben haben mag. Die Geschichte entwickelt sich allerdings erst langsam, die Geduld des Lesers wird jedoch reichlich belohnt, denn dies Buch eröffnet nach und nach immer mehr eine Welt, in der magische Kräfte und dunkle Geheimnisse eine immense Rolle spielen.
Da können sich die Füchse quasi unsichtbar machen oder die Stimmen anderer Tiere täuschen echt nachahmen. Die faszinierendsten Momente sind jedoch jene, wenn Protagonisten zu Gestaltwandlern werden und plötzlich in anderer Form erscheinen. Ein besonderer Fuchs wird da zu einem wichtigen Helfer für Isla, auch wenn sie ihm lange nicht recht trauen mag: der gut aussehende und ziemlich arrogante Siffrin. Doch wieso trägt auch er das verdächtige Zeichen im Fell wie etliche andere?
Immerhin hilft er bei der Suche nach Islas verschwundenem Bruder und sie wagen sich dafür auch in die gefährlichen, von „Pelzlosen“ (Menschen!) bewohnten Bereiche. Hier werden nun auch von den Pelzlosen versklavten Hunde zu Feinden, doch die viel schlimmeren großen Brüder der Hunde – hier unter anderem ein zynischer Wolf mit eiskalten Augen – hegen eine Sonderrolle. Allen voran schließlich „Fürst Farraklaue Grimmkiefer“, ein majestätischer Schneewolf.
Allmählich schälen sich die finsteren Machenschaften heraus, bei denen die Füchsin Karka mit ihren magischen Kräften scheinbar zur größten Feindin Islas wird. Dahinter jedoch steht viel Größeres, denn hier tobt ein Kampf um die Herrschaft, da der dämonische „Weiße Fuchs“ sich alle Füchse der Welt unterwerfen will. Dabei greift er nicht nur auf willenlos gemachte Füchse zurück wie die Mörder von Islas Eltern sondern sogar auf Wolfsrudel.
Die anfangs so ahnungslose Isla aber gerät nicht nur mitten hinein in dieses erbarmungslose Ringen, vielleicht ist sogar ausgerechnet sie die einzig Auserwählte, die den Weißen Fuchs noch aufhalten kann? Und welche Macht hat bei all dem der Geheimbund der sieben Ältesten, der sämtliche Geheimnisse der uralten Magie der Füchse beherrscht?
Das Alles führt auf höchst fantasievolle und spannende Weise in eine mystisch-zauberhafte Tierwelt voller gefahrvoller Abenteuer und Überraschungen. Es geht turbulent zu und die Figuren sind hinreißend gezeichnet. Wenn die jungen Leser ab 10 Jahre dann die letzten Zeilen verschlungen haben, bleibt nur noch eines – das ungeduldige Warten auf das möglichst baldige Erscheinen der Fortsetzung von „Foxcraft“.

# Inbali Iserles: Foxcraft – Die Magie der Füchse (aus dem Englischen von Katharina Orgaß); 350 Seiten, ill; Fischer KJB, Frankfurt; € 14,99

 
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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