MARIO ADORF: „SCHAUEN SIE MAL BÖSE“


Mario Adorf, soeben 85 Jahre alt geworden, zeigt erneut mit einem Erinnerungsband, dass er als einer der beliebtesten deutschen SchauspielEr auch ein Händchen fürs Schreiben hat. Die Geschichten von den Kindertagen bis zu großen Filmaufnahmen sind allesamt echte Erlebnisse. Oder solchen doch zumindest nachempfunden.
Der Titel „Schauen Sie mal böse“ war tatsächlich der Satz eines Regisseurs, als es um die finstere Hauptrolle eines Serienmörders in dem Film „Nachts, wenn der Teufel kam“ ging. Die für den jungen Adorf endgültig zum Durchbruch wurde. Als Finsterling hatte er zahlreiche Erfolge, allerdings bescherte ihm die Rolle des Santer, der Winnetous Schwester umbrachte, sogar Beschimpfungen auf offener Straße.
Doch Adorf ist ja gern auch ein Schelm, wie er in diesen „Geschichten aus meinem Schauspielerleben“ - so der Untertitel – mit einem Augenzwinkern demonstriert. Den ersten Publikumslacher erntete er unfreiwillig als Kind, als ihm als Schneewittchens siebtem Zwerg der angeklebte Wattebart verrutschte und er in Husten und Tränen ausbrach. Und regelrechte Panik kam später auf,
als er die Handschellen aus einer Vorstellung nicht loswurde, die Polizei aber nicht helfen sondern ihn einbuchten wollte, so dass er glatt seinen Auftritt in einem anderen Theater verpasste.
Wunderbare Anekdoten sind es und das Vergnügen am Lesen könnte nur noch überboten werden, wenn man sie von diesem Vollblutmimen selbst erzählt hörte und sähe.

# Mario Adorf: Schauen Sie mal böse. Geschichten aus meinem Schauspielerleben; 174 Seiten; Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln; € 17,99

 
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

Dieses Buch bei Amazon.de bestellen. 


Kennziffer: NF 308 - © Wolfgang A. Niemann - www.Buchrezensionen-Online.de