WALKO: „DER HUTZ“


Sechs Wochen zu Oma in Maienfeld, wo es keinen Computer, keine Playstation und kein Handy gibt – was für eine Strafe für den zwölfjährigen Elvis. Aber er hat sich diese Sommerferien in dem verschlafenen Nest mit seinen fatalen Zeugnisnoten selbst eingebrockt, nun heißt es Pauken.
Doch Ich-Erzähler Elvis erlebt im Nu sein blaues Wunder in der vermeintlich langweiligen Idylle, denn Oma hat einen Hund. Der aber eigentlich gar keiner ist sondern ein Hutz vom Stamm der Arboori, der sich nur als zotteliger Hund tarnt. Und so heißt denn auch dieses herrliche neue Buch von Walko „Der Hutz“. Ungewöhnlich genug, dass der seltsame Hund in einem Baum in Omas Garten wohnt, doch er hat auch noch andere, sehr überraschende Eigenheiten.
Erstmal aber ist Elvis sauer, zumal sich nun auch noch Omas neue Nachbarin als seine arrogante Klassenkameradin Lena herausstellt, der Schwarm der 6c. Die verrückten Abenteuer, in die die Beiden durch den Hutz allerdings umgehend geraten, machen sie schnell zu guten Kumpels. Und der Hutz erweist sich als ungebärdiges, verrücktes und zugleich freundliches Kerlchen, das sich sogar kurzzeitig unsichtbar machen kann.
Trotzdem bekommt er mächtig Ärger, als die nächste große nächtliche Versammlung der Arbooris stattfindet, denn Zotteligen-Häuptling Tschiwauwi hält ihm zu Recht vor, dass er den Schutz seines Hutzbaums vernachlässigt. Und genau das hat Folgen, denn schon lange versucht der übereifrige „Tschornalist“ Jo SMart hinter das Geheimnis des Hutz zu kommen. Gerade hat Elvis etwas Fantastisches entdeckt, nämlich die Wohnhöhle des Hutz unter dem Hutzbaum, da kommt SMart dem Zottelwesen durch einen gemeinen Trick auf die Spur.
Eine wahre Katastrophe bahnt sich an und kaum haben Elvis und Lena die mühsam im letzten Moment verhindert, wird der Hutz – verhaftet! Wie das nun weitergeht, sei hier nicht verraten. Auf jeden Fall bleibt es ebenso hochspannend wie turbulent und urkomisch. Diese originelle Geschichte blüht vor sprühender Fantasie und herrlich schrägen Figuren. Dazu passen die vielen Illustrationen des Autors, der ja schon mit seinen „Hase und Holunderbär“-Büchern begeisterte.
Fazit: ein ganz großartiger Lesespaß nicht nur für junge Leser ab 10 Jahre. Und noch eine gute Nachricht: dies ist erst der Auftakt zu noch mehr Hutz-Abenteuern!

# Walko: Der Hutz; 207 Seiten, ill.; cbt Verlag, München; € 10,99

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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