SHANE HEGARTY: DARKMOUTH
DER LEGENDENJÄGER
Finn ist zwölf Jahre alt und möchte eigentlich gern mal Tierarzt werden. Dummerweise
lebt er jedoch in Darkmouth, dem wohl letzten Ort auf der Welt, wo es noch
Durchschlupflöcher zur Welt der sogenannten Legenden also Monster, Minotauren,
Höllenhunde und ähnliche scheußliche Wesen gibt. Und ausgerechnet Finn soll die
Nachfolge seines Vaters antreten, des letzten Legendenjägers im Städtchen.
Damit beginnt nun Darkmouth Der Legendenjäger, der Auftakt für eine
hochspannende Fantasy-Serie aus der Feder des irischen Autors Shane Hegarty. Finn lernen
wie dabei als Tolpatsch kennen, dem scheinbar jedes Talent zur Übernahme der Aufgaben von
Vater Hugo fehlt. Wie er da in seinem klappernden Kampfanzug herumstakst, beim Angriff
eines riesigen Minotauren glatt seinen Exsikkiator fallen lässt oder statt eines Monsters
ein Auto minimiert.
Trotzdem wird einem dieser seltsam unfähige Held schnell sympathisch. Und er bekommt
außer der Hilfe des Vaters auch bald Unterstützung durch die freche Emmie. Hinzu gesellt
sich noch ein eher unwahrscheinlicher Kampfgenosse mit dem Hogboon Broonie,
obwohl der ja eigentlich zur Verseuchten Seite gehört, eben jener furchtbaren
dunklen Welt der Legenden.
Von dort aber droht jetzt eine ganz große Gefahr, denn der Riese Gantrua plant eine
Invasion ins Diesseits und Darkmouth soll das Einmarschtor für seine Armee voller
furchterregender Wesen sein. Dazu existiert im Übrigen eine Prophezeiung, wie die Grenze
zwischen den zwei Welten eines Tages fallen wird. Doch soll etwa ausgerechnet dem doch
reichlich überforderten Finn dabei eine zentrale Rolle zukommen? Aber vielleicht hat er
ja verborgene Talente, von denen nicht einmal er selbst etwas ahnt...
Ohnehin wartet der Autor in seinem Debüt, das nach dem etwas komplizierten Einstieg immer
spannender wird, mit allerhand Überraschungen auf. Doch es sind auch ansonsten nicht nur
die interessanten Figuren, die dafür sorgen, dass sich Gruseln und Amüsement ständig
abwechseln. Manche Szenen voller Situationskomik erinnern gar an Eoin Colfers
Artemis Fowl und auch die hinreißende Aufmachung dieses Geisterbuches darf
nicht unerwähnt bleiben. Das Alles zusammen macht ungeheuer viel Appetit auf weitere
Folgen und darauf werden sich dann wohl nicht nur junge Leser ab etwa zwölf Jahren
freuen.
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