ANNE JANKÉLIOWITCH: „KINDER, DIE DIE WELT VERÄNDERN“


Hilflosigkeit? Der Einzelne kann sowieso nichts bewirken? Dem widerspricht das Buch von Anne Jankéliowitsch „Kinder, die die Welt verändern“ ganz entschieden. Die französische Ingenieurin für Umwelttechnik stellt dazu Projekte vor, die 45 Kinder und Jugendliche ab 10 Jahre weltweit angeschoben und durchgeführt haben und – die allesamt durchaus etwas bewirken.
Umwewltverschmutzung, Artensterben, Ressourcenverschwendung, dagegen ist schwer anzukommen, doch resignieren wollten sie alle nicht. Stattdessen gingen die jungen Menschen mit beispiellosem Einsatz sowie viel Zuversicht und Begeisterung mit cleveren und oft auch eigentlich ziemlich naheliegenden Ideen ans Werk. Schon die Leitsätze der einzelnen Projektmanager haben es in sich, wenn zum Beispiel die zehnjährige Cassandra Linn aus den USA ein Motto vorgibt, als habe es sich Albert Einstein erdacht: „Die Umwelt zu schützen, ist eine Frage der Logik!“
Da wird die Vermüllung der Ozeane mit ganzen Inseln aus Plastikabfällen nicht nur angeprangert, es werden auch Ansätze für die künftige Vermeidung vorgestellt. Ganz konkret hat Maria Ocsenas aus Ungarn mit ihren Klassenkameradinnen verhindert, dass die letzten Moorgebiete in ihrer Heimat unter Asphalt verschwinden, während der deutsche Schüler Felix Finkbeiner einfach aber zwingend argumentiert: „Hört auf zu reden, fangt an zu pflanzen!“
Und mindestens ebenso unabweisbar ist die Logik der zwölfjährigen Laurie Wulff aus Nevada, die allen rücksichtslosen Forschern ins Gewissen redet: „Man lernt ein Tier nicht besser kennen, indem man es in Stücke zerlegt.“ Manchmal hilft im Übrigen tatsächlich, über bisher unbedachtes Vorgehen nachzudenken, die riesigen Folgen einer Unzahl winziger unnötiger Verschwendungen darzustellen und an die gar nicht so schwer zu befolgende Vernunft zu appellieren.
Man denke nur einmal an die Milliarden-Zahlen, die hinter dem Werbeaufruf von Qier Qiu aus dem chinesischen Shanghai stecken: „Kauft unsere wiederverwendbaren Essstäbchen, um die Wälder zu retten!“ Hinzu kommen starke Ideen und clevere Aktivitäten auch zum Beispiel aus Nepal, Südafrika, Madagaskar oder Russland.
Unterstützt wird diese faszinierende Projektsammlung von dem weltberühmten Naturfotografen Yann Arthus-Bertrand, der wegen seines Engagements zum Sonderbotschafter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ernannt wurde. Er hat hinreißende Naturfotografien beigesteuert und mit den jungen internationalen Projekterfindern ist er sich ohnehin einig: Unsere Welt ist zu kostbar, um sie nicht zu schützen. Die BUND-Jugend empfiehlt dieses Buch ausdrücklich und es sollte zur Pflichtlektüre an jeder Schule werden.

# Anne Jankéliowitch/Yann Arthur-Bertrand: Kinder, die die Welt verädnern (aus dem Französischen von Kristina Petersen); 174 Seiten, div. Abb.; Gabriel Verlag, Stuttgart; € 16,99


WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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