FRIEDBERT STOHNER: „ICH BIN HIER BLOß DER HAMSTER“


Hamster mögen Menschen, vor allem weil die so leicht im Sinne der possierlichen Nager zu erziehen sind. Das stellt Oleg fest und der muss es wissen, denn er selbst ist einer. Unerfreulich kann es da nur werden, wenn die Menschen auf die lästige Idee kommen, sich noch weitere Haustiere anzuschaffen.
Mit Hunden ist ja noch gut auszukommen, aber Katzen sind eine Pest und folglich als Konkurrenz äußerst unwillkommen. All das erfahren kleine Leser ab 8 Jahre in Friedbert Stohners pfiffigem Kinderbuch „Ich bin hier bloß der Hamster“. So quasi auf Du und Du erzählt der ziemlich selbstbewusste Oleg von seinem Alltag in und mit der Familie, von seinen Vorlieben beim Essen und was er gar nicht leiden kann. Wozu wie bei allen Hamstern auch doofe Namen wie Rambo oder Blümchen gehören.
Zunächst aber beschreibt der kleine Kerl, wie er überhaupt hierher gekommen ist, was seine Menschen für seltsame Angewohnheiten haben – aus Sicht eines Hamsters, wohlgemerkt – und dass sie einen rätselhaften Sinn für Humor pflegen. Dagegen kriegen sie manches gar nicht mit, wie zum Beispiel die heimlichen Hamsterausflüge. Müssen sie ja auch nicht so genau wissen, wie schlau ein Hamster wirklich sein kann.
Um so witziger sind manche Ereignisse im Haus, allen voran die Sache mit Schnuppi, dem riesigen Hund, und der Katze in der Sporttasche von Wilma. Als das gierige Biest den kleinen Oleg entdeckt, scheint sein letztes Stündlein gekommen, Schnuppi aber rettet ihn in einer tierisch komischen Aktion. Was aber nicht der einzige witzige Moment in dieser putzigen Geschichte ist.
Die hat Friedbert Stohner nicht nur herzerfrischend fröhlich und altklug geschrieben und ganz dezent eine kleine Hamsterkunde für künftige Hamsterhalter einfließen lassen, Hildegard Müller sorgt außerdem mit kauzigen Illustrationen für manches Schmunzeln.

# Friedbert Stohner: Ich bin hier bloß der Hamster; 125 Seiten, ill.; Carl Hanser Verlag, München; € 10


WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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