CHRIS WELCH (Hrsg.): "CLAPTON"

"Clapton is God" postulierte einst ein Graffito in London. So exaltiert sich das auch anhört, eine lebende Legende nicht nur als herausragender Gitarrist ist Eric Clapton allemal. Da der Junge aus einfachen Verhältnissen seine einzigartige Karriere vor nunmehr rund 50 Jahre begann, kommt die "Biographie in Bildern, Dokumenten und Memorabilia" - so verkündet es der Untertitel - gerade recht.

Überschrieben ist der opulent aufgemachte Textbildband schlicht mit "Clapton" und mit Chris Welch hätte kein kenntnisreicherer Herausgeber gefunden werden können. Der Musikjournalist lernte Clapton bei seinem Start bei der wichtigen Musikzeitschrift "Melody Maker" 1964 kennen, als der eben mit "The Yardbirds" vor dem Durchbruch stand. Dort schied der dem Blues verschriebene Clapton zwar bald aus, die Verbindung zu Welch aber überdauerte so manchen Zickzack auf dem Weg des Stars.

Gerade die Schilderungen aus den Frühzeiten, als der junge Gitarrist Anfang 1963 mit "The Roosters" seine erste Band startete und jene Ausnahmezeiten mit "The Cream" und "Blind Faith" - damals als Supergruppen bezeichnet - machen diesen Band so spannend aus der Zeit heraus. Wer Clapton inspirierte, mit wem er alles zusammenspielte, die enge Freundschaft mit George Harrison (obwohl er ihm Ehefrau Patty Boyd ausspannte, um sie dann selbst zu heiraten!) und die lockere Dauerverbindung zu Dylan und vielen anderen Größen der Szene, all das wird mit vielen Fakten, Geschichten und vor allem mit vielen hervorragenden Fotos belegt.

Doch auch die Abstürze und Schicksalsschläge des noch heute äußérst aktiven Weltstars finden ihre Erwähnung. Wer hier allerdings mehr Details und tiefere persönliche Einblicke erwartet, der wird zu Recht auf Claptons Autobiographie von 2007 unter dem Titel "Mein Leben" verwiesen. Dies hier ist eine Musiker-Biographie von einem echten Kenner, die sich aber auch maßgeblich auf diesen Bereich der Welt von Eric Clapton beschränkt. Die elf Kapitel haben viel zu bieten einschließlkich einer Fülle von Abbildungen von teils ganz frühen Konzertplakaten, Platten-Covern und vieles mehr.

Fazit: eine hochinteressante Hommage an eine Ikone der Rock-Musik, die immerhin als einzige gleich dreimal in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen wurde - mit "The Yardbirds", "The Cream" und als Solist.

 

# Chris Welch (Hrsg.): Clapton. Die Biographie in Bildern, Dokumenten und Memorabilia (aus dem Englischen von Stefanie Kuballa-Cottone); 256 Seiten, 275 farbige und 100 SW-Fotos, Großformat; Edition Olms, Zürich; 39,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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