HUBERT REEVES: "WO IST DAS WELTALL ZU ENDE?"

Astronomie, Astrophysik, der Urknall - schwer verständliche Kost wie diese macht der renommierte franko-kanadische Wissenschaftler Hubert Reeves für ganz junge Menschen wie auch jeden interessierten Erwachsenen in einem hervorragend konzipierten kleinen Buch anschaulich und lebendig.

"Wo ist das Weltall zu Ende?" lautet die weise Kinderfrage des Titels und der Untertitel verrät die Absicht des Astrophyikers: "Das Universum meinen Enkeln erklärt". An Sommerabenden hat er unterm Sternenhimmel mit einer seiner Enkelinnen einen Frage-und-Antwort-Dialog geführt und in diesem Büchlein ist es ihm gelungen, die komplizierte Wissensvermittlung sachgerecht und zugleich kinderfreundlich darzulegen.

Geradezu spielerisch geht er vor bei dem Weg von einem Schwerpunkt zum nächsten, stets begleitet von konkreten Anschauungsbeispielen. Was ist ein Lichtjahr, was ist ein Stern und wie viele gibt es, wie heiß ist die Sonne und woher kommt sie überhaupt? Mit zwingender Logik geht Reeves im Plauderton vom Kleinen zum Großen vor, vom Naheliegenden zum unendlich Fernen.

Viel Weisheit versteht er so zu auszubreiten, dass sich Frage auf Frage, Thema auf Thema wie von selbst entwickelt. Doch der kluge alte Herr (Jahrgang 1932) widmet sich auch Fragen, auf die die Wissenschaft bis heute - und vielleicht noch sehr lange - keine Antworten hat. Allen voran die ebenso physikalische wie philosophische Frage: "Was war vor dem Urknall?" Das Alles wird hier so glänzend aufbereitet, dass Wissenschaft zum faszinierenden Abenteuer wird und nicht nur ganz junge Leser aber etwa 12 Jahre fesselt.

Als Fazit sei hier Hubert Reeves selbst zitiert: "Das Faszinierende an der Erforschung des Universums ist, dass man auf alles gefasst sein darf. Selbst auf Dinge, die völlig unvorstellbar erscheinen."