PHILIP JODIDIO: „I. M. PEI - THE LOUVRE PYRAMID"

Präsident Francois Mitterand hatte die Idee, aus dem Louvre-Palast aus dem 13. Jahrhundert das größte Museum der Welt zu machen. Seit 1981 diente der altehrwürdige Bau bereits ausschließlich Museumszwecken, für Mitterands Vorhaben aber wurde etwas ganz Großes angestrebt und mit Ieoh Ming Pei fand man den richtigen Architekten dafür. Die Pyramide, die dieser schließlich entwarf, stieß zunächst allerdings auf heftige Kritik – die nun, 20 Jahre nach der Einweihung des grandiosen Bauwerks längst vergessen ist.

Der Kunsthistoriker Philip Jodidio beschreibt anlässlich des Jubiläums den Werdegang, die Details und das Gesamtwerk in dem auf Englisch und Französisch verfassten Sachbuch „I. M. Pei – La Pyramide du Louvre/The Louvre Pyramid". Das Anforderungsprofil verlangte damals, einen spektakulären Eingang mit einer unterirdischen Halle zu bauen, die immerhin eine Grundfläche von rund 92.000 Quadratmetern umfassen sollte.

Für den bereits weltberühmten chinesisch-amerikanischen Architekten war alsbald eine verglaste Pyramide „die angemessenste Form" und sein Struktur-Vorbild dafür die große Pyramide von Gizeh. Das einzigartige Bauwerk mit einer Höhe von 21,65 Metern und einem Neigungswinkel von gut 51 Grad mit seinen fast 700 Glaselementen im Innenhof des Louvre zählt längst zu den Ikonen der Architektur des 20. Jahrhunderts.

Wie dieses filigrane Werk ganz selbstverständlich Licht in die unteriridische Halle bringt, wird wie die ganze Entstehungs- und Konstruktionsgeschichte nicht nur ausführlich beschrieben, sondern auch mit faszinierenden Detail- und Großaufnahmen von Alfred Wolf und ebensolchen Skizzen von Yann Weymouth hervorragend erklärt und verständlich gemacht. Fazit: eine exzellente Hommage an ein modernes Wunderwerk der Baukunst für Kenner und interessierte Laien.

 

# Philip Jodidio: I. M. Pei – The Louvre Pyramid; 96 Seiten, 62 Farbabb., Großformat; Prestel Verlag, München; € 29,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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