G.G. AYMONIN: „DER GARTEN VON EICHSTÄTT"

Freunde der Botanik können sich freuen, denn „Das große Herbarium des Basilius Besler von 1613" gibt es nach der luxuriösen Prachtausgabe von 1997 nun unter dem Titel „Der Garten von Eichstätt" auch als großes bibliophiles Hausbuch. Erschienen ist es mit den botanischen Erläuterungen von Gérard G. Aymonin sowie einem Vorwort von Professor Dr. Dieter Vogellehner.

Dieses Wunder der Botanik beauftragte um 1600 Johann Conrad von Gemmingen, Fürstbischof von Eichstätt, der rund um die Willibaldsburg an der Altmühl großzügige Gärten hatte anlegen lassen, die in ihrer Pracht und Reichhaltigkeit in ganz Europa berühmt wurden. Ihre Anlage war dem Paradiesgarten nachempfunden mit dem innewohnenden Auftrag des Hütens und Bewahrens eines Teils der Schöpfung. Die Gärten wurden zwar im Dreißigjährigen Krieg zerstört und erst 1998 konnten sie als ambitioniertes Projekt neu angelegt werden, doch es gab das kunstvolle Buch des Apothekers und Botanikers Basilius Besler, das als „Hortus Eystettensis" ein Jahr nach des Fürstbischofs Tod in 300 Exemplaren herauskam.

Seinerzeit auf 367 Tafeln in Kupfer graviert, zeigt das handwerklich äußerst filigran erstellte Buch 1084 Pflanzendarstellungen. Der jetzt herausgegebene opulente Band folgt dabei einem der wenigen seinerzeit handkolorierten Exemplaren, das im Musée National d'Histoire in Paris aufbewahrt wird. Das Buch besticht durch die brillanten Zeichnungen in meisterhafter Farbgestaltung und nicht nur reine Botanikfreunde werden von diesem Werk begeistert sein.

 

# Gérard G. Aymonin: Der Garten von Eichstätt. Das große Herbarium des Basilius Besler; 546 Seiten, 367 Farbtafeln, Großformat; Schirmer/Mosel Verlag, München; € 49,80

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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