HELGA GLAESENER: „WESPENSOMMER"

In ihrem neuen Historienkrimi mit dem Titel „Wespensommer" führt die Erfolgsautorin Helga Glaesener die Leser in die Toscana des Jahres 1780 und hier in das Provinzstädtchen Montecatini. Dorthin hat es Cecilia Barghini auf Anordnung ihrer strengen Großmutter verschlagen, nachdem sich die eigenwillige junge Dame erst auf eine heimliche, unglücklich endende Affäre mit einem Theaterautor eingelassen und danach die Dreistigkeit besessen hatte, eine von der Familie angeordnete Heirat auszuschlagen.

Im Hauses des Richters Rossi, eines Verwandten der vornehmen Florentiner Familie, wird sie so grantig empfangen, dass sie gleich wieder heimkehren will, statt hier die Gouvernante für die kleine Tochter des Verwitweten zu spielen. Doch es geschieht ein makabrer Mord mittels eines Bienenkorbs, dem eine vornehme Dame zum Opfer fällt, und es bleibt nicht das einzige Verbrechen, das Rossi aufzuklären hat. Als dann auch noch Richtertochter Dina verschwindet, schaltet sich die eigenwillige Cecilia mit intelligenter Neugierde persönluich in das verworrene aber spannende Geschehen ein und setzt sich zugleich mit dem ebenso sperrigen wie modern denkenden Rossi auseinander.

Dieser Roman lebt vor allem auch von seinem exzellent recherchierten Zeit- und Lokalkolorit und dem subtil duchscheinenden Humor. Die fein gestrickte Handlung überzeugt mit interessanten Charakteren und ihrem steten Spannungsgefüge, während wunderschöne Schilderungen der sommerflirrenden Toscana dem Ganzen viel Stimmung und Farbe verleihen. Vor allem weibliche Leser werden diesen wohlkomponierten Roman genießen.

 

  # Helga Glaesener: Wespensommer; 398 Seiten; List Verlag, Berlin; € 18

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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