PATRICIA CORNWELL: "GEFAHR"

Mit Winston "Win“ Garano stellt Erfolgsautorin Patricia Cornwell einen neuen Kriminalermittler vor, der sofort für sich einnimmt: eigenwillig, kein bisschen korrumpierbar und bei afro-italienischer Abstammung ein Bild von einem Mann. Diesen Spezialisten der Massachusetts State Police für vermeintlich unlösbare Mordfälle beordert die ebenso attraktive wie überehrgeizige Staatsanwältin Monique Lamont zu sich, damit er einen alten Fall aufklärt.

"Gefahr" heißt der Roman und die kommt bald für die Staatsanwältin höchst persönlich auf. Offenbar ist ihr Programm "At Risk" – so auch der Originaltitel des zeitweiligen US-Spitzenreiters – eine neue Initiative zur Verbrechensbekämpfung vor allem mit bahnbrechenden neuen technischen Mitteln, einigen Leuten ein Dorn im Auge. Win Garano will der Staatsanwältin schon die Brocken vor die Füße werfen, weil er sich für ihre politischen Ambitionen ausgenutzt fühlt, da wird die Staatsanwältin selbst Opfer eines Verbrechens und nur einem glücklichen Umstand hat sie es zu verdanken, dass sie dabei nicht getötet wird.

Während die Aufklärung des Uralt-Falles immer neue Merkwürdigkeiten aufwirft, weitet sich der Fall der Vergewaltigung von Monique Lamont umgehend in ganz andere Dimensionen aus, denn der junge Täter, der durch Wins Eingreifen umkommt, hatte nicht nur vorgesorgt, um ihr Haus abfackeln zu können, er trug auch 1000 Dollar in nagelneuen Scheinen bei sich. Gibt es Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen, deren Ermittlungen bald ins Politische ausufern?!

Wie stets bei dieser Autorin fesselt auch der neue Roman von Beginn an bis zur letzten Zeile. "Gefahr" ist zwar nur ein kleiner, sehr kompakter Krimi, das aber von großer Klasse. Außerdem macht dieser neue Ermittler Appetit auf möglichst baldige Fortsetzungen.

 

# Patricia Cornwell: Gefahr (aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer); 159 Seiten; Hoffmann und Campe, Hamburg; € 17,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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