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ZAINAB SALBI: "ZWISCHEN ZWEI WELTEN"
Mit drei Jahren lernte Zainab Salbi den auf sie bezaubernd wirkenden Mann kennen, der ihr Leben und das ihrer Familie dauerhaft prägen sollte: Saddam Hussein. Ihr Vater wurde sein Privatpilot und der Diktator sorgte dafür, dass die Familie gesellschaftlich zu seinem engeren Kreis gehörte. Wie sie erst allmählich lernte, jedoch zum Preis ständiger Bedrohung durch den unberechenbaren Despoten.
Längst in den USA lebend, hat die Autorin in Zusammenarbeit mit der Journalistin Laurie Becklund die Erinnerungen an diese Jugend unter Saddams lebensgefährlichem Schatten unter dem Titel "Zwischen zwei Welten" niedergeschrieben. "Die Jahre bei Saddam und meine Flucht aus der Tyrannei" – so der Untertitel – ist kein politisches Buch und analysiert auch nicht das System der irakischen Diktatur. Doch diese sehr persönlichen Darlegungen zeichnen ein deutliches Bild vom Charakter dieses gewalttätigen, maßlosen Herrschers, der seine Umgebung geradezu genüsslich terrorisierte.
Die Geschichten von der sexuellen Gier Saddams und seiner Söhne, die es genossen, unzählige Mädchen und Frauen zu vergewaltigen, Salbi bestätigt sie ebenso wie die von den Frauen, mit deren Ermordung sich Saddam sogar brüstete. Auch die Autorin geriet in höchste Gefahr, als der Diktator offenbar Gefallen an ihr fand. Ihre Mutter arrangierte den einzigen Ausweg: die Eheschließung mit einem Auslands-Iraker. Der sich dann allerdings ebenfalls als Vergewaltiger erwies. Widerstand aber wäre im Irak tödlich gewesen, denn Saddam ließ selbst ihm genehme Menschen seiner Umgebung umbringen, wenn ihm danach war.
Salbis Bericht ist subjektiv und dennoch erhellt er das unfassbar Dämonische an Saddam, den sie trotz allem nach alter indoktrinierter Gewohnheit mit dem Kosenamen "Amo" (Onkel) bezeichnet. Es verwundert kaum, dass die Autorin später Gründerin der Organisation "Women for Women International" wurde, die sich für weibliche Kriegsopfer einsetzt.
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