ULLA MEINECKE: "IM AUGENBLICK"

"Ich wusste, dass ich etwas Wundervolles im Gepäck hatte." Das schreibt Ulla Meinecke über jene Zeit, als Edo Zanki ihren berühmtesten Song "Tänzerin" vertont hatte. Tatsächlich sollte ihr das damit entstandene Album "Wenn schon nicht für immer, dann wenigstens für ewig" den endgültigen Durchbruch als Sängerin bringen. Das war 1983 und es folgten zahlreiche Alben, unzählige Konzert, Höhen und Tiefen.

Anlässlich ihrer neuen CD "Im Augenblick", auf der sie zwölf ihrer längst zu Klassikern gewordenen Songs neu arrangiert präsentiert (plus einen Bonus-Song), hat sie unter demselben Titel einen Rückblick über ihre Karriere verfasst. Lebens- und Karrierestationen einer höchst eigenständigen Künstlerin werden ausgebreitet und sie geben faszinierende Einblicke in ihr Leben, aber auch hinter die Kulissen der deutschen Musikszene seit jenem Urknall, mit dem Udo Lindenberg Anfang der 70er Jahre neue Dimensionen eröffnete.

Er unterstützte die Anfängerin mit den interessanten Texten, die sich jedoch erst nach ihrem Umzug nach Berlin richtig entfaltete. Die Künstlerin beschreibt diese Zeiten mit ihrem typischen nüchternen und dennoch nie teilnahmslosen Erzählstil, der von ebenso lakonischer Poesie wie treffsicherer Sprachgewalt geprägt ist wie ihre Songtexte. Und die sind allesamt aufgeführt und ergeben bereits ein lyrisches Gesamtwerk für sich. Durchgehend fesselt ihr Rückblick aber auch durch spannende Einsprengsel wichtiger Ereignisse in der Welt, allen voran ihr eigenes Erleben der Maueröffnung am 9. November 1989, die sie ganz persönlich miterlebte.