JASON STARR: "DIE LETZTE WETTE"

Auch mit seinem neuen Roman "Die letzte Wette" beweist der junge Jason Starr, dass er ein echter Erbe jener US-Krimiautoren der berühmten Schwarzen Serie aus den 40er Jahren ist. Wie zu deren Zeiten sind seine Figuren auf unverbesserliche Weise angeknackste Typen. Wie Joey, der rüde, glücklose Spieler, und David, der trotz guter Familie die Finger nicht von möglichst leichten Seitensprüngen lassen kann.

Nach erneuten Spielverlusten steht Joey das Wasser bis zum Hals, so dass er auf eine Lösung sinnt, egal wie. Als er als letzten Ausweg auf einen verbrecherischen Plan setzt, geht er wie gewohnt mit dem seit jeher verfehlten Optimismus und dem immer gleichen Mangel an Fortüne ans fiese Werk. Doch dem weitaus besser situierten David, dem neidischen Joey über beider Ehefrauen bekannt, geht es auf seine Weise ebenfalls an den Kragen in diesem grautönigen Reigen, bei dem jeder jeden betrügt und alle irgendwie und auf unerfreuliche Art Opfer und Täter werden. Mittendrin die wilde Geliebte des Schönlings, die für ihr anmaßendes Spiel mit David einen besonders herben Preis zahlen muss. Da bekommt keiner etwas geschenkt, und wenn, dann merkt er nur nicht, dass auch er betrogen wurde....

Irgendwann stößt jeder an seine Grenzen und mancher fängt sich dabei mehr als nur blaue Flecken ein. Ganz im rauen Zynismus der frühen Vorbilder treiben die verschiedenen Handlungsstränge auf ein düsteres Finale zu. Das ist gelungen, allerdings nichts für Ästheten, denn Starr schreibt in einer harten, rücksichtslosen Sprache und sein Stil ist so gradlinig und erbarmungslos wie eine Brechstange.

 

# Jason Starr: Die letzte Wette (aus dem Amerikanischen von Bernhard Robben); 304 Seiten; Diogenes Verlag, Zürich; 19.90

(39,90 DM/öS 291/sFr 39.90) WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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