ALEXANDRA BRACKEN: SILVER IN
THE BONE
Die sagenumwobene Insel Avalon der Sage um König Artus spielt eine zentrale Rolle in
Alexandra Brackens neuem Fantasy-Epos Silver in the Bone. Allerdings geschehen
die Dinge in einer modernen Zeit und die mythischen Gestalten der Tafelrunde sind mehr
Kulisse als Akteure.
Im Mittelpunkt steht die Gilde der Hollower. Diese lose Vereinigung von jungen Menschen,
die fast alle die ein oder andere magische Gabe haben, sind auf der weltweiten Jagd nach
wertvollen Artefakten, oft im direkten Auftrag. Vereinqacht ausgedrückt könnte man diese
Schatzsucher aber auch schlicht Schatzräuber nennen.
Ich-Erzählerin Tamsin ist unter ihresgleichen allerdings insofern eine Außenseiterin,
dass sie bis auf ein außergewöhnliches Gedächtnis keinerlei magische Kräfte besitzt.
Im Gegensatz zu ihrem ebenfalls 16 Jahre alten Bruder Cabrell, der neben seiner Gabe von
Verwandlungskünsten aber auch unter einem Fluch leidet.
Dann aber lockt die große Chance auf ein besonderes Artefakt, das sie sie im Auftrag
einer Zauberin beschaffen sollen, denn dieser Ring könnte auch Cabrells Fluch brechen.
Hinter diesem Schatz aber ist eine ganze Horde von Hollowern her und einige von ihnen sind
mehr als nur Konkurrenten, sogar echte Feinde.
Auf ihrer Jagd müssen die Hollower jedoch erst einmal nach Avalon gelangen und das
bedeutet einen Weg durch mysteriöse Welten voller seltsamer Gefahren bis hin zu ganzen
Horden übelster menschenfressender Schreckensgestalten. Und nicht alle der Schatzjäger
erreichen die vor Urzeiten zur Anderwelt gewordene geweihte Insel Avalon
überhaupt, die auch weiterhin immer neue erschreckende Überraschungen bereithält.
Vor allem aber wecken die Hollower eine uralte Gefahr, die auf einem düsteren Fluch
beruht und nicht nur die einst abgespaltene Anderwelt bedroht. Doch auch untereinander
lauern tödliche Gefahren, sei es durch den ebenso charmanten wie hinterhältigen Emrys,
sei es durch Nash, den Vormund von Tamsin und Cabrell, der diese einst einfach sich selbst
überließ und ein ganz undurchsichtiges Spiel treibt.
Und legte dieses heftige Fantasy-Epos schon mit viel Grusel und Action los, so wird die
Spannung spätestens auf Avalon ins Atemlose gesteigert. Überall drohen die aus dem Zorn
der Götter geborenen Flüche und es geht vielfach brutal und blutig zu. Und dann wird es
richtig gemein, denn das packende Geschehen endet plötzlich mit einem fiesen
Cliffhanger!
Um so mehr darf man sich da auf den zweiten und letzten Teil dieses düsteren Reißers
freuen der übrigens trotzdem eher weibliche Leser ab etwa 14 Jahren ansprechen
dürfte. Der ist für kommenden Sommer angesagt und eines darf man schon jetzt verraten:
nun gerät die gesamte Welt in höchste Gefahr und Tamsin muss notgedrungen zur Heldin der
Hollower-Sage werden.
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