CORNELIA FUNKE: „DIE FARBE DER
RACHE“
Fünf Jahre sind seit den Ereignissen in „Tintentod“ vergangen, mit denen
Cornelia Funke ihre weltberühmte Tintenwelt-Trilogie abschloi9ss, Doch nun hat die
unermüdliche Erfolgsautorin doch noch einen Folgeband herausgebracht.
„Tintenwelt 4 – Die Farbe der Rache“ lautet der titel und der offenbart
gleich zwei Grundzüge. Da ist Orpheus, der Bösewicht aus den Vorgeschichten, der
eigentlich als besiegt galt, sich nun aber anschickt, sich an allen zu rächen, die ihn
seinerzeit zu Fall gebracht haben.
Nun ist die Stunde der rache gekommen und die ist – grau. Und so wie alles in der
Tintenwelt immer auch mit Büchern zu tun hat, wird hier jetzt ein besonderes Buch zum
Werkzeug des Finsterlings. Im Norden fand er dieses grau gemalte Buch, das die Menschen
der Tintenwelt durch graue Illustrationen quasi verschwinden lässt.
Größtes Hassobjekt für Orpheus ist natürlich Staubfinger, der Feuertänzer. Und wo
immer der Glasmann als Rachegehilfe auftaucht, verschwinden auch all die anderen Freunde
aus der friedlichen Märchenwelt. Es bleibt Staubfinger nichts übrig, als Orpheus ganz
persönlich zu bekämpfen und im Schwarzen Prinzen hat er dabei einen wichtigen
Mitstreiter.
Wegenh der Fülle von Figuren, zu denen sich einige neue gesellen wie Lilia mit der Gab,
Pflanzen wachsen lassen zu können, hat Cornelia Funke eigens ein Personentableau
angehängt. Zugleich gelingt der Bogenschlag zur Spiegelwelt so dezent, dass er kaum
auffällt. 16 Jahre hat es gedauert, bis zu dieser Tintenweltfolge – die im Übrigen
nicht den gewaltigen Umfang der Vorgänger hat – doch das Warten hat sich gelohnt.
Man muss „Tintenwelt“, „Tintenblut“ und „Tintentod“ nicht
gelesen haben, um dieses neuen Roman für junge Leser ab 14 Jahre genießen zu können
– aber es wäre auf jeden Fall sehr sinnvoll für den ganz großen Lesegenuss, die
Vorgeschichte und all die wunderbar erfundenen Charaktere bereits zu kennen.
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