MELISSA C. HILL/ANJA STAPOR:
TRISTAN MORTALIS
Im Schwimmenden Moor am Jadebusen, dem einzigen Außendeichsmoor der Welt, wird ein Toter
gefunden. Doch die vermeintliche Sensation einer uralten Moorleiche bewahrheitet sich
nicht, denn dieser Leichnam liegt hier erst seit etwa acht Monaten.
Damit beginnt der neue Gemeisnchaftsroman von Melissa C. Hill und Anja Stapor unter dem
Titel Tristan Mortalis. Nicht weit vom Fundort entfernt hatten im Juli des
Vorjahres fünf Freunde ihr Abitur und die letzte gemeinsame Theateraufführung von
Tristan und Isolde gefeiert.
Im luxuriösen Bootshaus von Claires Eltern hatten sie es noch einmal richtig krachen
lassen und so zünftig, dass sie dabei sogar noch ihre Theaterkostüme trugen. Seither
hatte sich Claire, Alice, Bene, Damian und Michael den sie seit dem Theatererfolg
nur noch nach seiner Rolle des Tristan nannten nicht mehr gesehen.
Die ehrgeizige Claire nahm ihr Jura-Studium auf, Alice blieb daheim in Nordenham und
begann eine Malerlehre, während der leichtsinnige Damian sich nur noch seiner Band und
dem Vergnügen widmete. Blieben der sensible Bene, der als Animateur auf einem
Kreuzfahrtschiff anheuerte, und der etwas in sich gekehrte Tristan, der auf Weltreise
gehen wollte.
Als die Nachricht von dem Leichenfund die Runde macht, hegen die Freunde einen bösen
Verdacht: könnte es womöglich ihr Freund Michael sein? Und tatsächlich bestätigt sich
die schlimme Befürchtung und der Tote trägt sogar noch sein Tristans-Kostüm aus jener
letzten gemeinsamen Nacht.
Aber wie konnte das sein, wo sie doch Postkarten aus aller Welt von ihm erhalten hatten?
Das allerdings als einzigen Kontakt. Was aber ist geschehen und vor allem, woran ist
Tristan überhaupt gestorben? Das versuchen die vier Freunde nun auf eigene Faust
herauszufinden.
In kurzen Kapiteln jeweils aus wechselnden Perspektiven kommen allmählich immer mehr
Erkenntnisse zusammen. Wobei manche Fäden ins Leere laufen, zumal jeder der Vier seine
eigenen, intensiv gehüteten Geheimnisse hat. Da gibt es immer wieder überraschende
Wendungen und das Alles treibt schließlich auf ein dramatisches Finale mit so nicht
erwartetem Ende zu.
Da mag das ein oder andere etwas konstruiert wirken, insgesamt jedoch ist dieser
Jugendroman so emotional und fesselnd geschrieben, dass er jungen Lesern ab 14 Jahren ein
klasse Lesevergnügen beschert.
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