MATHIJS DEEN: FLUSS OHNE
GRENZEN
Über 1200 Kilometer fließt der Rhein durch sechs Staaten und durch das Herz Europas. So
viele Bücher sind über den Fluss geschrieben worden, eines wie dieses aber noch nie:
Fluss ohne Grenzen. Der Rhein eine literarische Biografie.
Und natürlich ist auch der Autor Mathijs Deen als Niederländer ein Anwohner der von
jeher wichtigen wasserstraße. Sehr persönlich und dabei virtuos wie bei seinen
zahlreichen Romanen und anderen Publikationen erzählt er nicht nur von der Geschichte des
Flusses sondern auch immer wieder Geschichten, so dass Wahres und Fiktion zuweilen kaum
auseinander zu halten sind.
Historisch geht es weit zurück noch vor die Römer, für die der Strom eine große
Bedeutung hatte. Das reicht ebenso bis zum prähistorischen Mädchen von Steinheim oder
später dann wird das Rhein beim heutigen Mainz von Karl dem Großen mit der Fähre
überquert. Und es wird sogar von Flusspferden aus Urzeiten gemunkelt, die vor Millionen
von Jahren hier an den Ufern geweidet haben sollen und deshalb eigentlich doch auch
Rheinpferde heißen könnten.
Aber auch die Lachse werden erwähnt, die hier einst stromaufwärts wanderten, oder ein
gewisser Herr Goethe, der auch schon mal am Rhein weilte. Immer wieder überrascht Mathijs
Deen bei seine höchst lebendigen und oft humorvollen Betrachtungen mit sehr unerwarteten
Geschichten und er weiß genau, von was er da fabuliert.
Dieses Buch fällt als natur-, literatur- und kulturhistorische Biografie der besonderen
Art völlig aus dem Rahmen. Stets ist der große Strom der rote faden bei denn den
reportagehaft und atmosphärisch dicht dargebrachten Ausflügen in Wahres und gut
Erfundenes. Fluss ohne Grenzen bietet dank der Erzählkunst des Autors einen
wunderbaren Erdkunde- und Geschichtsunterricht, der bildhaft und mit teils sogar
poetischen Ansätzen ein wahres Lesevergnügen offenbart. Und sich auch bestens fürs
Vorlesen eignet.
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