MONIKA FETH: „UND DU WIRST LÄCHELND STERBEN“


3 Uhr an einem heißen Sommernachmittag. Allein in einem unbekannten Dorf. Sie ist in Panik und weiß nicht: Vor was? Vor wem? Warum? Und wer sie ist.
Mit dieser sogleich atemlosen Szene setzt Monika Feths neuer Jugendthriller „Und du wirst lächelnd sterben“ ein. Der monströse Titel ist die Zeile eines grenzwertigen Rap-Songs, an dem Marvin, ein junger Poliztist, fieberhaft schreibt. Er und seine Kollegen Alan und Niklas, alle Mitte 20, sind unheilvolle Kumpels mit Marvin als Leitwolf.
Zunächst aber wechselt das Geschehen wiederum zu der jungen Frau auf der Flucht. Für die es eine erste kleine Erleichterung ist, als sie sich mühsam daran erinnert, Ivy zu heißen. Auf der Flucht ohne Geld, Handy, Papiere und – mit Blutspuren auf dem T-Shirt. Sie kann von Glück sagen, dass ihr die handfeste Pensionswirtin Marleen Unterschlupf gewährt.
Doch wie soll es weitergehen – Bruchstücke der Erinnerungen kommen hoch und sie erkennt instinktiv, dass sie verfolgt wird und nicht zur Polizei gehen kann Wie wenig die hier Freund und Helfer ist, eröffnet sich in den spannenden Wechseln, in denen mal aus Sicht der Verfolgten, mal aus Sicht der mutmaßlichen Täter erzählt. Zu denen allem Anschein nach eben genau jener Niklas gehört, ihr Freund.
Doch welche Tat kann das sein, die Ivy erst in die Amnesie und dann in derartig intensive Gefahr bringt? Allmählich schälen sich die Macken der drei Freunde heraus, die ihre Macht als Polizisten skrupellos ausnutzen. Wobei sie nicht nur ihrer rechtsradikalen Gesinnung frönen, ihre ungenierten Übergriffe gehen bis ins Verbrecherische.
Im hochspannenden Szenenwechsel kommen zunehmende Erinnerungen bei Ivy hoch, die in immer größere Paranoia verfällt und erneut flieht. Die drei Häscher aber haben ihre berufsbedingten Möglichkeiten und sie müssen Ivy unbedingt als potentielle Zeugin zum Schweigen bringen.
Diese Polizisten sind abgefeimte Typen, wobei ihre Charakterzeichnungen ähnlich konturenscharf überzeugen wie die Ivys. Das Alles steuert rasant auf ein dramatisches Finale zu und ist so hervorragend geschrieben, wie man es von dieser Erfolgsautorin seit langem kennt. Fazit: ein starkes Stück Spannungsliteratur nicht nur für jugendliche Leser ab 14 Jahre.

# Monika Feth: Und du wirst lächelnd sterben; 486 Seiten, Klappenbroschur; cbj Verlag, München; € 16

 
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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