ANITA ALBUS:
AFFENTHEATER
Mit jetzt 80 Jahren hat die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin, Malerin und
Illustratorin Anita Albus einen vierten Band bibliophiler Bücher zu Themen von Fauna und
Flora vorgelegt. Nach Von seltenen Vögeln, Das botanische
Schauspiel sowie Sonnenfalter und Mondmotten widmet sie sich diesmal den
Primaten.
Affentheater ist das Buch sinnigerweise betitelt und darin stellt sie 41 Arten
mit je einem Kapitel, vielen Fußnoten und vor allem Tierzeichnungen vor. Zwei davon, zum
Roten Brüllaffen und zu einer Guereza-Äffin mit Jungtier, stammen von der Autorin
selbst. Bei den übrigen Illustrationen handelt es sich um historische Abbildungen von
namhaften Naturforschern, die hochwertig reproduziert wurden.
Es ist eine detailgetreue Art der Darstellung, liebevoll ausgeführt, allerdings zumeist
mit vermenschlichten Gesichtern. Bei ihren Texten dazu fallen immer wieder die Namen
großer Forscher früherer Zeiten wie Alexander von Humboldt, Carl von Linné oder dem
Publizisten Comte de Buffon.
Die klugen Essays der Naturliebhaberin erweisen sich als im besten Sinne
populärwissenschaftlich und neben den zuweilen auch humorvollen
Ausführungen aus den Werken der Forscher zitiert sie auch Anekdotisches wie aus den
Mythen der Indianer. Bildhaft und anschaulich sind die Beschreibungen voller altem Wissen
und dargebracht wie einst das berühmte Brehms Tierleben.
Immer wieder überrascht Anita Albus aber auch mit verblüffenden Fakten selbst zu kaum
bekannten Affenarten wie dem Weißbüscheläffchen oder dem Hullock. Und sie begnügt sich
nicht mit feinsinnigen Charakterzeichnungen ihrer Schützlinge, sondern führt zu jeder
Art auf, in welchem Grad sie gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht ist.
Affentheater ist ein besonderer Bücherschatz mit diesen Illustrationen wie zu
Zeiten der großen Naturforscher und auch geschrieben in einem im besten Sinne
altmodischen Stil.
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