NILS MOHL: „HENNY & PONGER“


21 Stunden in 202 zum Teil sehr knappen Kapiteln, damit erzählt der preisgekrönte Erfolgsautor Nils Mohl eine rasante Geschichte, die sofort in den Bann schlägt. „Henny & Ponger“ lautet der Titel und diese beiden sind zwei außergewöhnliche Typen.
In der Hamburger S-Bahn hat er sie gesehen und sie hat ihn derartig fasziniert, dass er nun glatt in die falsche Richtung fährt. Und sie weiterhin beobachten kan und dabei Unglaubliches entdeckt: sie liest exakt denselben Jugendroman (John Greens „Margos Spuren“!) wie er. Dann steht sie plötzlich auf, lässt ein Handy in die Brusttasche seines Overalls rutschen und – zieht die Notbremse!
Wie der Blitz verschwindet sie aus der Bahn und flüchtet über das Wagendach. Natürlich gibt es eine polizeiliche Untersuchung und als Ponger endlich wieder zu seinem Arbeitsplatz kommt, erfährt man Näheres zu seiner Person. Der etwa 16-Jährige arbeitet in „Susi Garage“, einer Art Friedhof für ausrangierte Flipperautomaten, für die er als Schrauber ein sensationelles Händchen hat.
So wenig Ponger von der Identität dieses seltsamen Mädchens namens Henny weiß, so wenig kennt er seine eigene Identität und Vergangenheit. Nicht einmal Papiere hat er, weshalb er sehr unruhig wird, als am nächsten Tag zwei mysteriöse Ermittler in der Garage auftauchen und Genaueres über Henny wissen wollen. Angeblich aus Interessen höchster nationaler Sicherheit.
Nun taucht Ponger erst einmal unter bei seiner Gönnerin, der ebenso herzlichen wie verschrobenen Pörl mit dem riesigen alten Buick. Und obwohl er Hennys Handy nach ihrer ersten Kontaktaufnahme gleich entsorgt hat, erscheint wie aus dem Nichts bei ihm. Das Alles kommt ihm verdächtig geplant vor und genau das bestätigt Henny auch lässig. Womit die Rätselhafte Ponger und auch Pörl in ein schräges Abenteuer mit immer neuen Überraschungen zieht.
Nichts ist, wie es scheint und während Henny bei Ponger Schmetterlingsgefühle im Bauch auslöst, hat sie seltsame Anliegen an ihn. Vor allem aber an seine ganz speziellen Fähigkeiten für defekte Elektronik und dergleichen. Dabei müssen sie ständig vor den Ermittlern auf der Hut sein, deren Zahl sich dauernd erhöht.
Mehr kann und darf man einfach nicht von dieser geradezu atemlos erzählten verrückten Geschichte verraten. Ponger und Henny sind prickelnde Typen und Nils Mohl treibt sie mit knackig lakonischer Sprache ziemlich unsentimental voran zu einem Lesevergnügen der besonderen Art für junge Leser ab etwa 14.

# Nils Mohl: Henny & Ponger; 320 Seiten; Mixtvision Verlag, München; € 18

 
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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