STEVE PARKER: MEISTER DER
TARNUNG
Für die Einen ist es überlebenswichtig, nicht gesehen oder erkannt zu werden, für die
Anderen bedarf es der Trickserei, um ein Beutetier täuschen oder anlocken zu können. Die
Vielfalt der angewandten Verhaltensweisen ist verblüffend.
Da man man oft kaum glauben, was man da sieht oder eben nicht wirklich wahrnimmt
und das führt der britische Zoologe Steve Parker in seinem exzellenten
Textbildband Meister der Täuschung. Wie Tiere sich unsichtbar machen
eindrucksvoll vor. Manche Tiere verschmelzen bis zur Unsichtbarkeit mit ihrer Umgebung,
während andere sogar vortäuschen, etwas ganz anderes zu sein, zum Beispiel ein
vertrocknetes Blatt, das niemanden zur Beachtung oder gar zum Fressen reizt.
Die raffinierten Anpassungsleistungen beschränken sich jedoch nicht nur auf die optische
Unsichtbarkeit, denn in Lebensräumen wie unter der Erde oder in der Tiefsee spielt das
Sehen kaum eine Rolle. Wie also dem Fressfeind nicht nur dank vagem Glück sondern eigenes
Tun entgehen, oder als Jäger die Beute durch Täuschen zu überlisten?
Mal hilft die Anpassung, mal sind es Tarnfarben oder das Täuschen in Form und Farbe. Auch
Geräusche, Stimme, Bewegung, Vibration und Geruch können da zur Anwendung kommen. Und
der preisgekrönte Sachbuchautor lässt keinen Kontinent aus und stellt auch die Trickser
in den Meeren vor.
Da bekommen dann unglaubliche Zauberkünstler der Natur jeweils zum großen Foto eine gut
verständliche Charakteristik. Hervorragend sind dazu die Info-Kästen zur Verbreitung,
die zur geografischen Karte zielführende Fakten angeben: trivialer und wissenschaftlicher
Tiername, Größe, Lebensraum, Ernährung sowie die Einstufung der Gefährdung laut Roter
Liste. Fazit: eine Bildenzyklopädie zum Thema, die konkurrenzlos sein dürfte.
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