CHRISTINA STEIN:
„DREIVIERTELTOT“
Kim ist 19 und hat sich auf einen Wanderurlaub mit ihrem Freund Jon eingelassen, obwohl
sie nicht sondern sportlich ist. Doch nun geht es sogar in Schottland auf den 180
Kilometer langen West Highland Way.
Gleich zu Beginn begegnet die angehende Medizinstudentin dem mysteriösen Backpacker Sky.
Und der wird noch eine wichtige Rolle in dem neuen Jugendthriller spielen, den
Erfolgsautorin Christina Stein unter dem Titel „Dreivierteltot“ geschrieben ht.
Mit ganz viel Atmosphäre im verregneten Hochland mit seinen düsteren Mooren, wabernden
Nebeln und düsteren Wäldern.
Schon bald wird die Stimmung der Ich-Erzählerin getrübt, weil Jon entgegen ihren
Abmachungen nun doch nicht wie Kim in Mainz studieren will. Auch die Wanderetappen sorgen
für Missstimmung, denn Jon eilt immer wieder weit voraus. Um so überraschender kommt die
selstame WhatsApp ihrer besten Freundin Emma. Sie scheint vor etwas große Angst zu haben.
Zugleich kündigt sie an, Kim und Jon auf der Wanderung begleiten zu wollen – sie sei
bereits in Schottland angekommen. Was Jon schlicht sauer macht, schließlich sei dies
ihrer beider Urlaub. Bei allem Verständnis dafür verletzt sie seine harsche Art der
Reaktion. Hinzu kommen die gar nicht so erfreulichen Begegnungen mit anderen Wanderern,
während der seltsame Sky Kim wiederholt und ungeniert anflirtet.
Das irritiert Kim nicht nur, die gesamte Situation wird ihr zunehmend unheimlich, zumal
sämtliche Kontaktversuche mit Emma erfolglos bleiben. Und nach dem gleichwohl noch nicht
sehr aufwühlenden ersten Drittel des zügig erzählten Romans, eingebettet in die raue
Natur und ein mäßig harmonisches Miteinander aller Protagonisten, wird aus dem
angestrebten Traumurlaub ein echter Alptraum, denn – Emma ist wirklich gekommen.
Tot liegt sie am Wegesrand in einem roten Kleid, das Kim nur zu gut kennt. Und schon
steckt nicht nur sie in einem finsteren Thriller voller Spannungen und Gefahren. Mehr aber
sei von der weiteren fesselnden Entwicklung nicht verraten, die immer wieder überrascht
und zum Ende hin geradezu verstörend ist.
Kein leichter Stoff, aber hervorragend geschrieben und bis zuletzt packend. Fazit: ein
filmreifer Thriller für junge Leser ab 14.
|
