AIMEE MOLLOY: DAS
THERAPIEZIMMER
Nach großen Erfolgen als Sachbuchautorin hat die US-Schriftstellerin Aimee Molloy jetzt
zum zweiten Mal einen Psychothriller vorgelegt. Da heißt der Titel Das
Therapiezimmer und das des jungen erfolgreichen Psychotherapeuten Dr. Sam Statler
spielt dabei auch auf verzwickte Weise eine Hauptrolle.
Der einstige Herzensbrecher hat in Annie die Frau seines Leben gefunden und geheiratet.
Das attraktive Paar zieht in Sams kleine Heimatstadt Chestnut Hill außerhalb von New York
City. Hier ist er auch seiner dementen Mutter in ihrem Pflegeheim näher. Und das Glück
scheint vollkommen, als sie sich in einer alten Villa einmiten können mit einem
luxuriösen Therapiezimmer im Souterrain.
Schnell hat Sam zahlreiche Patienten, insbesondere weibliche. Für Annie allerdings wird
es recht langweilig nach dem Leben in der Metropole. Doch noch etwas anderes beginnt im
Geheimen, dafür aber von schleichender Gefahr. Das eröffnet ein Ich-Erzähler, der lange
im Verborgenen bleibt und dabei immer wieder von seiner abartigen Leidenschaft berichtet.
Durch einen Lüftungsschacht im Haus kann er ohne Mühe den Therapiesitzungen Sams
lauschen. Was die frustrierten Ehefrauen bekannter Bürger ausplaudern und Spannenderes.
Manche von ihnen bringen Sams sehr viel Zutrauen entgegen. Bis dann eine betörende junge
Französin auftaucht und ihm im Therapiezimmer direkte Avancen macht.
Denen Sam schließlich nachgibt. Mit fatalen Folgen, denn in einer Unwetternacht
verschwindet er daraufhin spurlos. Von hier aus legt die Autorin immer neue und immer
wieder auch falsche Fährten für die Leser. Nur noch so viel sei von dem hochspannend
verdrechselten Geschehen verraten: Sam ist nicht geflüchtete noch ist er umgekommen.
Das ist raffiniert geschrieben und mit vielen verblüffenden Überraschungen garniert und
lässt in seiner Klasse die Andeutungen des Klappentextes weit hinter sich. Fazit:
Das Therapiezimmer bietet ein hervorragendes Lesevergnügen für
Thrillerfreunde.
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