ZIPFEL/DAVIES: BRUMMPS. SIE
NANNTEN IHN AMEISE
Auch wenn er den Namen Jonny Ameise trägt, ist eigentlich für jeden klar,
dass er gar keine Ameise sondern ein Mistkäfer ist. Nur er selbst weiß das nicht und
auch nicht die Ameisen von Hügel Drei, wo er lebt.
Genau daraus aber entstehen die herrlichen Missverständnisse, die das Kinderbuch
Brummps. Sie nannten ihn Ameise zu einem solch tollen Lese- und
Vorlesebuch machen. Geschrieben hat es Jugendliteratur-Preisträgerin Dita Zipfel und Bea
Davies hat sehr witzige Illustrationen beigesteuert. Die umso auffälliger sind, als hier
sogar die jeweilige Farbigkeit mit Tages- und Nachtzeit wechselt.
Am Anfang steckt der arme Jonny in einem großen Haufen Fuchskacke fest. Er war mal wieder
zu tolpatschig in seiner Hilfsbereitschaft, zumal er nicht gut riechen und sehen kann. Und
fällt immer auf Streiche der vielen Ameisenschwestern herin. Wie gut, dass er in Butz
wenigstens eine verlässliche Freundin hat. Die im Übrigen vermutlich die einzige Ameise
der Welt ist, die lieber faulenzt statt zu arbeiten.
Dass man Jonny überhaupt als Ameise aufgezogen hat, war die Schuild von Queen Mama, denn
die Ameisenkönigin ist bekanntlich unfehlbar. Als das Mistkäfer-Baby versehentlich vor
Hügel Drei auftauchte, hatte sie spontan erklärt, das sei eine der Ihren und benötige
Hilfe. Damit stand das als Wahrheit fest und durfte nicht mehr angezweifelt werden.
So wurde Jonny dick und rund, war ungeschickter als alle Anderen und musste wegen seiner
Größe in der Mulde vorm Hügel schlafen. Das wäre alles noch zu ertragen gewesen, doch
dann erlebte Jonny das erst Mal das schlimme Brummen in sich. Und schließlich gibt es die
Diagnose einer bedrohlichen Krankheit: der Brummps.
Um seine Ameisenfamilie nicht anzustecken, macht er sich mit Freundin Butz davon und
versteckt sich im Wald. Was aber zu einem richtigen Abenteuer mit allerlei Gefahren wird.
Bis er dann ganz unerwartet sogar erstmals fliegt doch mehr soll hier nicht
verraten werden. Nur noch, dass es natürlich ein Happyend gibt.
Das Alles ist fröhlich und deftig erzählt und eignet sich nicht nur bestens für
Erstleser sondern vor allem auch zum Vorlesen. Und ganz nebenher ist die humorvolle
Geschichte für Kinder ab 6 Jahren auch noch lehrreich.
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