TIM FLACH: VÖGEL
Auf kunstvolle Weise lichtet der vielfach ausgezeichnete britische Fotograf Tim Flach seit
vielen Jahren Tiere quasi auf Augenhöhe ab. Sein jüngster opulenter Bildband trägt den
programmatischen Titel Vögel. Eine fotografische Liebeserklärung in
Porträts.
Wie er selbst im Vorwort sagt, geht es ihm stets um das Anregen von Emotionalität für
ein größeres Verständnis der Tierwelt. Bei den gefiederten Freunden schätzt er die
besonderen Möglichkeiten der Fotografie zur Erforschung des Bewegungsflusses zum Beispiel
der Federn. Außer beeindruckenden Porträtfotos hat er vielfach Momentaufnahmen im Flug
oder von Pinguinen beim Schwimmen oder Flamingos beim Waten gemacht.
140 Arten werden hier in oft graziöser oder geradezu narzisstischer Präsentation gezeigt
und Richard O. Prum, Evolutionsornithologe und Professor an der Yale University, eröffnet
seinen Begleittext mit der Feststellung: Vögel sind ein Offenbarung. Und hier
wird deren Einzigartigkeit vor neutralem Hintergrund spektakulär herausgekehrt. Der
Reichtum an Farben, Farben und Lebensweisen ist überwältigend und die meisten der
abgelichteten Vögel sind obendrein auch noch schön.
Oder sie sehen zumindest keck und witzig aus wie der australische Inka-Kakadu oder die
Perückentaube als wäre sie eine Diva im Pelzmantel und dann lässt die
Inkaseeschwalbe ungläubig über ihren gezwirbelten Schnauzbart staunen. Da ist dann der
urzeitlich anzuschauende Tuberkelhokko geradezu ein Ausreißer unter so viel Schönheit
und Grazie. Die der Rotkardinal, der das augenfällige Cover ziert, offenbar gar nicht zu
schätzen weiß, denn ausweislich seines Steckbriefs attackiert er sein Spiegelbild,
sobald er eines sieht.
Ein weiteres Faszinosum sind etliche Detailaufnahmen, die Feinheiten des Flügelaufbaus
und anderes mehr herauskehren. Auf hochwertigem Papier gedruckt, verleiht die ästhetische
Gestaltung des Bildbandes dem gesamten Werk obendrein einen exklusiven Charakter.
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