SUZA KOLB: UND ZWISCHEN UNS
EINE MAUER
60 Jahre ist es her, dass zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland die
berühmt-berüchtigte Mauer errichtet wurde. 28 Jahre lang trennte sie West- und
Ostdeutsche, viele junge Menschen aber können sich kaum vorstellen, wie sich das so ganz
hautnah anfühlte.
Da sorgt Suza Kolb mit ihrem Jugendbuch Und zwischen uns eine Mauer für eine
authentische Geschichte, die ins Jahr 1983 führt. Die 13-jährige Luisa als
Ich-Erzählerin aus West-Berlin erlebt sie mit sehr typischen Begleiterscheinungen.
Während ihre beste Freundin in den Sommerferien mit den Eltern nach Italien fährt, soll
Luisa mit ihrer Tante zu ihrer Großmutter nach drüben fahren.
Schon die Grenzkontrollen erscheinen ihr ziemlich gruselig und das kleine Kaff Posenau
erweist sich auch als recht speziell. Bei Oma ist es zwar nett, aber was bedeutet das,
wenn beim Spazierengehen die Gardinen in den Häusern wackeln werden sie
ausspioniert? Auch hat Luisa deutlich das Gefühl, dass sie von Gleichaltrigen als
Klassenfeindin aus dem kapitalistischen Westen gerade missbilligt wird.
Zum Glück gibt es jedoch Uwe aus der Nachbarschaft. Mit ihm freundet sich Luisa schnell
an, zumal er einen guten hier allerdings falschen - Musikgeschmack hat
und den sogar mit einer Band umsetzen will. Als sie sich dann aber treffen, um ins Freibad
zu gehen, wird Luisa von Uwes linientreuer Zwillingsschwester Marietta offen angefeindet
wird.
Und auch die Staatssicherheit ist bereits in Aktion, denn so ein West-Teenager könnte ja
ganz schnell gefährliches Gedankengut in brave DDR-Köpfe pflanzen. Das geht so weit,
dass schon bald ein netter geheimer Herr von der Staatsmacht versucht, Luisa fürs
Ausspionieren von Uwe zu gewinnen.
Spannende Einblicke in eine gar nicht so ferne Vergangenheit in unserem Land und die wird
sehr realistsich und zugleich spannend vorgestellt. Fazit: ein ebenso interessanter wie
wichtiger Geschichtsunterricht als Roman für junge Leser ab 12 Jahre.
|