TRACY WOLFF: „CRAVE“
Ihre ganze Welt veränderte sich und nichts schien mehr richtig, als die 17-jährige Grace
die Katmere Academy betrat. Ihr Onkel Finn ist der Direktor und bei ihm soll sie eine
Zuflucht finden, nachdem ihre Eltern vor ein paar Wochen bei einem Unfall umgekommen sind.
Mit diesem unfreiwilligen Wechsel aus dem sonnigen Kalifornien ins eisige Alaska startet
„Crave. Liebe mich, wenn du dich traust“, der jüngste Jugendroman von
Erfolgsautorin Tracy Wolff. Ein wahrhaft bombastisches Werk schon vom Umfang her, dabei
ist es erst der Auftakt zu einem Vierteiler.
Mögen Cousine Macy und der neue Schulkamerad Flint auf sehr freundliche sein, bei allen
anderen hat Ich-Erzählerin Grace sofort den unguten Eindruck, dass man sie nicht leiden
kann. Jeder scheitn etwas zu verbergen – außer der Antipathie gegen sie. Alles sehr
mysteriös, am mysteriösesten aber tritt der unwiderstehliche Jaxon Vega auf, eine Art
charismatischer Bad Boy.
In der Tat ist die Katmere Academy eine Schule für durchweg ungewöhnliche Charaktere,
allen voran Vampiren und Wandlern. Untereinander scheinen sie verfeindet, für Grace
jedoch scheint Hass das Gemeinschaftsgefühl zu sein. Und bald schon widerfahren ihr
höchst unerfreuliche Dinge.
Um so besser, dass sie Jaxon trotz seiner herrischen Kälte nicht ausweicht und die beiden
sich einander sogar annähern. Zumal ihr der hinreißend rätselhafte Typ sowieso längst
den Kopf verdreht hat. Warum er ihr ebenfalls auf geheimnisvolle Weise zugetan zu seins
cheint, muss ihr fast egal sein, denn offenbar trachtet ihr sogar jemand nach dem Leben
und Jaxons Schutz ist dabei umso wichtiger.
Mit seiner Hilfe übersteht Grace heikle Situationen, doch je näher sie sich kommen,
desto mehr warnt er sie genau davor. Jedenfalls knistert es mächtig, während
Menschenkind Grace erfahren muss, dass Jaxon als Nachfahre mächtiger Vampirgeschlechter
der künftige König der Vampire sein soll. Hohes Konfliktpotential zwischen all den
nichtmenschlichen Figuren ist vorprogrammiert und das Alles entwickelt sich ausgesprochen
spannend.
Doch auch wenn sich hier allerlei finstere Gestalten tummeln, spielt Romantik eine ebenso
große Rolle wie manche humorige Passage bis hin zu Situationskomik. Natürlich finden
sich Grundzüge anderer Vampirgeschichten und auch „Twilight“ lässt grüßen.
Dennoch liest sich das alles so fesselnd, dass Hollywood sich bereits die Filmrechte
gesichert hat.
Dieser erste Band endet mit einem echten Cliffhanger und man muss sich bis Frühjahr 2022
für die Fortsetzung gedulden. Das aber lohnt sich, denn „Crave“ bietet klasse
Vampir-Romantasy für junge (weibliche!) Leser etwa ab 14.
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