ADRIANA MATHER: „KILLING NOVEMBER“


November Adley ist 17 und in einer Kleinstadt in Connecticut aufgewachsen. Sie weiß zwar, dass ihr Vater CIA-Agent war und jetzt als Finanzdirektor arbeitet, doch ihr Leben war bisher sehr beschaulich. Bis der Vater plötzlich von einer unmittelbaren Bedrohung spricht und sie umgehend von der Bildfläche verschwinden soll.
Als sie wieder erwacht, befindet sie sich in der Akademia Absconditi wieder, einem offenbar mittelalterlichen Gemäuer ohne Strom und Netz, irgendwo in einem fremden Land. Damit führt die US-Erfolgsautorin Adriana Mather im Handumdrehen mitten hinein in den packenden Jugendthriller „Killing November“. Rektorin Blackwood weist die ziemlich Fassungslose in den strikten Verhaltenskodex ein.
Alles Persönliche wird weggenommen, jeder hat seine Identität und persönliche Details für sich zu behalten. Bei Fehlverhalten untereinander gilt ein Strafsystem nach dem Prinzip des Auge um Auge. Flucht versuche sind im Übrigen sinnlos, denn die gesamte Festungsanlage ist mit tödlichen Fallen gesichert. Wenig beruhigend endet die Einweisung mit dem Hinweis, dass es in der letzten Zeit eine ungewöhnlich hohe Zahl von Todesfällen gab.
In was für ein seltsames Internat hat sie ihr Vater da nur geschickt? Ob er davon wusste, dass zu den Unterrichtsfächern weniger die klassischen als solche wie Gift, Messerwerfen, Bogenschießen und historische Analysen gehören? Ihre Zimmergenossin Layla ist so abweisend wie fast alle hier, Ayra redet zwar viel aber verlogen, wogegen deren Zwillingsbruder Ash ein seltsames Chamäleon zu sein scheint.
November wird schnell klar, dass sie wohl niemandem hier trauen kann und bei den allfälligen Wettkämpfen geht es stets verbissen bis gemeingefährlich zu. Schlimmer noch: sie stolpert über einen toten Mitschüler, dem ein Messer in der Brust steckt. Im Nu steht sie einerseits unter Mordverdacht und fürchtet andererseits zu Recht, dass man ihr selbst nach dem Leben trachtet. Es wird ständig unheimlicher und mysteriöser und all diese Spielchen sind durchweg lebensbedrohlich.
Rache spielt hier offenbar eine unheilvolle wichtige Rolle und allmählich erfährt November auß0erdem erstaunliche Familiengeheimnisse, aber ein ganz persönliches um sie selbst. All die Intrigen und Böswilligkeiten geschehen nicht zum Selbstzweck und das Alles entwickelt von Beginn an eine atemlos spannende Sogwirkung. Die bis zum heftigen Finale nie nachlässt – von dem hier nur verraten werden soll, dass November überlebt, denn – es wird eine Fortsetzung geben.
Dieser werden junge Leser ab etwa 15 nach dieser absolut mitreißenden filmreifen Geschichte mit starken bis irren Charakteren und unglaublichen Wendungen ungeduldig entgegenfiebern.

# Adriana Mather: Killing November (aus dem Amerikanischen von Susanne Klein und Nadine Püschel); 411 Seiten; Dressler Verlag, Hamburg; € 22

 
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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